Fachhochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences
 
 
 

10. Oktober 2008

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NAABAS in Düsseldorf / Eine afrikanische Königsallee am Rheinufer

(sf) Flaneuren dürften in der nächsten Zeit am Rhein Persönlichkeiten in - für unsere Augen - ungewöhnlicher Amtskleidung begegnen: Das untere Rheinwerft präsentiert sich seit dem 10. Oktober erstmals als große Freiluftgalerie: Bis zum 30. Oktober, schauen von 1, 70 hohen und 1,50 breiten Fotografien, die an der Kaimauer befestigt sind, 24 Könige und Dorfchefs aus Burkina Faso, die sogenannten Naabas, auf die Spaziergänger. Naaba ist die traditionelle Bezeichnung für das Oberhaupt eines Dorfes oder Stammes. Nach wie vor sind sie in der Bevölkerung gesellschaftlich hoch angesehen. Die Open-Air-Schau weist auf die diesjährige Partnerschaft der Landeshauptstadt Düsseldorf mit der Welthungerhilfe hin.

Die schwarz-weißen Portraits sind auf den Reisen des belgischen Fotografen Jean-Dominique Burton entstanden, der die Würde der afrikanischen Stammesältesten eindrucksvoll im Bild festgehalten hat. „Seine hier ausgestellten Werke bilden nicht die Armut ab, sondern setzen die Würde in den inneren Reichtum der Menschen in den Focus“, erklärte Oberbürgermeister Dirk Elbers am Rheinufer anlässlich der offiziellen Vorstellung gegenüber Journalisten. „Eines unserer Ziele ist es, zu zeigen, wie viel Kultur und Geschichte das Land zu bieten hat“, ergänzte die Vorsitzende der Welthungerhilfe Ingeborg Schäuble.

Seine fotografischen Expeditionen führten den belgischen Künstler 2004 mit dem Wohnmobil mehr als 6.000 Kilometer durch das Land am Rande der Sahelzone. „Ich habe in meinen Arbeiten versucht, das Charisma und die Persönlichkeit der Stammesoberhäupter wiederzugeben“, stellte Burton heraus. Und das ist ihm gelungen:
Beeindruckt von den Fotografien hat der "Epson Kunstbetrieb" die Idee zu dieser Ausstellung gemeinsam mit Wilfried Korfmacher, Designprofessor an der FH D, entwickelt. „Düsseldorf ist eine reiche Stadt mit sozialen Engagement, in der Kultur und Werbung einen festen Stellenwert haben, gerade vor diesem Hintergrund könnte diese Ausstellung kaum besser platziert sein“, sagte der Experte für Social Design und -Marketing.

„Wir begrüßen die künstlerische Initiative sehr. Mit dieser ungewöhnlichen Ausstellung wünschen wir uns viel Aufmerksamkeit für die Partnerschaft mit der Welthungerhilfe und respektvolle Anerkennung für die Traditionen in Burkina Faso", bedankt sich Oberbürgermeister Dirk Elbers bei den Initiatoren.

Der Epson Kunstbetrieb ermöglicht mit seiner Kooperation dieses einzigartige Projekt im öffentlichen Raum. Dazu Henning Ohlsson, Geschäftsführer von Epson Deutschland: „Mit den großformatigen Portraits der Naabas möchten wir einen Beitrag dazu leisten, die Menschen in Düsseldorf auf die Situation in Burkina Faso aufmerksam zu machen. Daher unterstützen wir die Aktion der Welthungerhilfe und der Stadt Düsseldorf sehr gerne und sehen sie als Teil des sozialen und kulturellen Engagements unseres Unternehmens.“

Die Wall AG, die sich seit Beginn der Partnerschaft für die Welthungerhilfe engagiert hat, bewirbt die Ausstellung „Naabas in Düsseldorf" mit Plakaten in ihrem Citylight-Poster-Netz und weisen so auf eine sehr sehenswerte Schau an einem ungewöhnlichen Ort hin.

Hintergrund

Düsseldorf ist 2008 Partner der Welthungerhilfe und hat sich unter anderem zum Ziel gesetzt, möglichst viele Spenden zugunsten des Hilfsprojektes der Welthungerhilfe in Burkina Faso zu sammeln. Dort sollen rund um die Stadt Kongoussi in erster Linie Schulen und Brunnen gebaut sowie Ackerland erschlossen werden.

Die Dorfgemeinschaften nahe der Stadt Kongoussi in Burkina Fasos gehören zu den 15 Dörfern oder Regionen weltweit, die von der Welthungerhilfe als so genannte "Millenniumsdörfer" ausgewählt wurden. Burkina Faso, eins der ärmsten Ländern der Welt und im afrikanischen Sahelgürtel gelegen, wird immer wieder von lang anhaltenden Dürren heimgesucht. Rund 90 Prozent der Bevölkerung Burkina Fasos leben auf dem Land und von der Landwirtschaft, doch hier sorgen wenig ertragreiche Böden sowie die regelmäßig wiederkehrende Dürreperioden immer wieder für eine Bedrohung der Existenz. Ziele sind unter anderem, den Anteil der Hungernden und Armen zu halbieren, allen Kindern eine Grundschulbildung zu ermöglichen und die Kindersterblichkeit zu senken.

Interessierte erhalten weitere Informationen bei der Projektkoordinatorin Helma Wassenhoven, Telefon 89-95175, E-Mail Helma.Wassenhoven@stadt.duesseldorf.de.




Die Initiatoren und Beteiligten stellten am 10. Oktober die Fotoausstellung am Rheinufer der Öffentlichkeit vor. Foto: Jörg Reich

FH Düsseldorf
08.03.2010 - 14:16

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