Große Nachfrage zum „Girls’Day“ an der FH D „Flotte Sprüche? Coole Drehung?“
(sf) Er dreht sich nach rechts, er dreht sich nach links und er gibt zwischendurch Geräusche von sich, die an „Star Wars“ erinnern. Fasziniert verfolgen die Mädchen den kleinen Roboter, der mit ihrem Rechner verbunden ist. Sie selbst steuern die Bewegungen und Signale des Roboters via Tastatur. „Was ich hier gesehen habe, das ist schon sehr interessant. Ich könnte mir gut vorstellen später mal etwas in Richtung Medientechnik zu machen“, sagt Lina Ehrentraut. Die Schülerin der neunten Jahrgangsstufe des Quirinus-Gymnasiums aus Neuss ist eine von mehr als 80 Teilnehmerinnen aus Düsseldorf und der Region am Girls’Day in der FH D. Unter den Motto „Flotte Sprüche? Coole Drehung“, zeigte ihnen Anke Lehmann vom Fachbereich Medien, wie es geht, wie sie beispielsweise Soundfiles und die entsprechende Software für den Roboter aufspielen können.
Ob es in den Laboren darum ging, etwa eine Wärmebildkamera zu entwickeln, Roboter zu programmieren oder doch lieber im virtuellen Studio eine „Reise ins Weltall“ oder den Weg „Per Anhalter nach Nirgendwo“ zu wagen: Die Fachhochschule Düsseldorf weckte innerhalb des achten bundesweiten „Mädchen-Zukunftstag“ am 24. April von 9 bis 15 Uhr bei den Schülerinnen ab der neunten Klasse Neugierde auf derzeit noch „frauenuntypische Berufe“. „Ich hätte nie gedacht, dass Chemie so lustig, spannend und interessant sein kann“, zeigte sich Lea Pollert begeistert, als sie aus dem Workshop „Geheimnisse der Naturwissenschaften“ kam.
Mehr als die Hälfte der Mädchen wählt trotz im Schnitt guter Schulabschlüsse und Noten immer noch „typisch weibliche“ und häufig technikferne Studienfächer oder Berufsfelder und schöpft damit ihre Berufsmöglichkeiten nicht voll aus. Daraus ergeben sich weitreichende Folgen für Arbeitsmarktchancen, Karriere- und Verdienstmöglichkeiten der interessierten jungen Frauen. Nicht mangelnde Fähigkeiten und Interessen, sondern fehlende weibliche Vorbilder und unrealistische Vorstellungen von technischen Berufsfeldern beeinflussen die Berufswahl. Um ihnen im Sinne des bundesweiten Aktionstages eine frühe, praxisnahe Berufsorientierung zu ermöglichen, bieten die Fachbereiche Elektrotechnik, Maschinenbau und Verfahrenstechnik sowie Medien für 80 Mädchen und junge Frauen Gelegenheit zu Einführungen in technische Forschungsprojekte, Führungen, Experimenten in Laboren, direktem Kontakt und Austausch mit den Lehrenden sowie Informationen über die Studienmöglichkeiten.
Von fehlender Technikbegeisterung war bei den Schülerinnen nichts zu spüren. Im Gegenteil: „Nicht nur die enorme Nachfrage, auch die erneut positiv geladene Stimmung zeigt uns, dass die Schülerinnen das Angebot mit großem Interesse aufgenommen haben“, freute sich die Gleichstellungsbeauftragte der FH D, Dipl.-Ing. Gisela Theveßen. Bereits im Februar waren die vorhandenen Plätze restlos ausgebucht.