Hochwertige Architektur und wegweisende Ausdrucksstärke: Ausstellung der Abschlussarbeiten der Peter Behrens School of Architecture (PBSA)
(sf) Interessante Einblicke in kreative und innovative Projekte waren garantiert, als rund 130 Absolventen der PBSA, dem Fachbereich Architektur der FH D, am 17. Juli von 10 bis 18 Uhr ihre Abschlussarbeiten in den Räumen des Fachbereichs öffentlich präsentierten:
So haben sich die Studierenden von Prof. Hans-Ullrich Bitsch beispielsweise Gedanken über eine einheitliche Gestaltung der Außengastronomie im Bereich der Altstadt gemacht. Wirkt doch das Bild, dass sich Passanten und Konsumenten an der Bolker Straße zwischen bunten Sonnenschirmen und ebenso uneinheitlichem wie gewöhnungsbedürftigem Mobiliar als Rudimente der 70er und 80er Jahre bietet, insgesamt unruhig und wenig überschaubar. Mit Hilfe optischer Konstanten und Gestaltungselementen von der Bodenpflasterung über Sitz- und Stehmöbel bis hin zu Beleuchtungsanlagen sollte das typische Düsseldorfer Stadtbild durch ein identitätsstiftendes urbanes Mobiliar weiter geformt werden und ein homogenes Modell mit image-tragender Ausstrahlung entstehen. Nach dem Vorschlag von Marc André Pfeiffer könnte ein klares, gerade verlaufenes Steinpflaster die Straße schon ein wenig beruhigen. Daneben hat er aus Stahl Sonnenschirme konzipiert die haushoch und doch sehr zurückhaltend für einen gleichmäßigen Sonnenschutz sorgen, ohne dabei uniform zu wirken. Durch die seitliche Anordnung dieser Elemente entsteht ein hoher, erlebbarer Raum, der im Sinne der Düsseldorfer Altstadt zugleich spielerisch prosaisch anmutet. Die hochwertige Struktur des Absolventen verbindet sich geradezu mit einer Architektursprache, die etwas über die Stadt und die Region erzählt. Düsseldorf als Stahlstadt findet ihren Ausdruck zum Beispiel in den Sonnenschirmen aus dem Metall.
„Der Weg der Befreiung“
Unter dem Titel „Der Weg der Befreiung“ plant die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf in Zusammenarbeit mit Prof. Tanja Kullack derzeit ein Gedenkkonzept, das an die Widerstandsgruppe um den Rechtsanwalt Karl-August Wiedenhofen erinnert, die im April 1945 durch Verhandlungen mit den amerikanischen Truppen die Kapitulation Düsseldorfs durchsetzen und so einen bevorstehenden alliierten Bombenangriff auf die Stadt verhindern konnte. In Form eines historischen Rundgangs sollen die Stationen der Befreiung an den zentralen Orten des Geschehens in geeigneter Weise räumlich-visuell nachgezeichnet werden und sich den Besuchern in ihrem Zusammenhang erschließen. „Hierbei sind tolle Objekte entstanden“, freute sich Hildegard Jacobs von der Mahn-und Gedenkstätte. In Kürze sollen die Arbeiten innerhalb der Gedenkstätte präsentiert werden und gemeinsam mit der Bezirksvertretung 7 darüber beraten werden, welche Teile möglicherweise realisiert werden, so Jacobs weiter.
„Vandalismus durch eine hochwertige Architektursprache vermindern“
Wer den S-Bahnhof Zoo in Düsseldorf kennt, hält sich nicht wirklich gern dort auf, schon gar nicht nach Einbruch der Dunkelheit. Wie dieser morbid, schmierig und ungemütlich erscheinende Part ein neues Image erfahren könnte, darüber haben Studierende in ihrer Bachelor-Thesis bei Prof. Manfred Morlock Überlegungen angestellt. Patrick Esser hat unter anderen die Neuplanung des Bahnhofes um ein eigenständiges Nutzungskonzept erweitert, indem er den Bahnsteig überdacht hat und auf gleicher Ebene wie die Straßenbebauung darauf verschiedene Einrichtungen angesiedelt hat. Etwa eine Diskothek, ein Restaurant sowie verschiedene Läden. Wer also abends ausgehen möchte, muss nicht mit den Auto kommen und umständlich noch einen Parkplatz suchen. Die Anbindung durch den S-Bahnhof wäre optimal für die Besucher und Betreiber. Ein weiterer positiver Nebeneffekt wären die Beleuchtung sowie ein gepflegtes Ambiente. „Je höher die Beweglichkeit ist und der Ort mit Leben gefüllt ist, um so höher ist auch die Sicherheit. Das würde auch den Vandalismus merklich reduzieren“, ist sich Dekan, Prof. Dierk van den Hoevel, sicher.
Daneben nutzen die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, sich weitere Projekte anzuschauen – etwa die Entwürfe zu einem Institut für experimentelles Entwerfen in der Architektur auf dem ehemaligen Aurelis Gelände in Düsseldorf-Drendorf, den Umbau des Wilhelm-Fabry-Museums in Hilden, die Konzeption einer experimentellen Grundschule an der Museumsinsel Hombroich oder die Neustrukturierung des Gotischen Viertels in der Hansestadt Wismar.