Fachhochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences
 
 
 

29. Januar 2008

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„Rheuma-ohne-Decke“ – Design-Studierende machen Werbung gegen Rheuma Aufklärung über eine (un)heimliche Volkskrankheit

Werbeflächen in den Innenstädten von Berlin und Düsseldorf sind seit dem 28. Jnauar 2008 zu Leuchtkästen für Röntgenaufnahmen avanciert, um ein scheinbar bekanntes Thema in den öffentlichen Blickpunkt zu rücken: Metallische Schrauben und Stifte in versehrten Gelenken formen das Logo R H E U M A. Die auffälligen Plakate zeigen den Endzustand der Erkrankung und räumen auf mit den Märchen und Mythen, dass Rheuma nur alte Leute betreffe, gar nicht so schlimm und mit der sprichwörtlichen Rheumadecke zu kurieren sei. Tatsächlich zählt Rheuma mit etwa 1,5 Millionen Betroffenen zu den großen Volkskrankheiten in Deutschland. Experten betonen, dass eine Früherkennung und rechtzeitige Behandlung den Betroffenen viel Leid ersparen kann. Die Plakatkampagne entstand im Rahmen eines Kreativwettbewerbs unter Designstudenten bei Prof. Wilfried Korfmacher an der Fachhochschule Düsseldorf.

„Rheuma ist kein Alterswehwehchen. Es kann jeden treffen“, stellt Priv.-Doz. Dr. Benedikt Ostendorf von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf klar. „Das Gros der neu diagnostizierten Patienten ist zwischen 30 und 50 Jahren alt. Obwohl entzündliches Rheuma damit zu den so genannten Volkskrankheiten gehört, wissen die meisten Menschen im Vergleich zu vielen anderen Erkrankungen nur wenig über erste Anzeichen und Risikofaktoren der Erkrankung“, so der Experte. Gefragt waren deshalb Ideen, wie das Thema Rheuma mit einer Plakatkampagne stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden kann. Das von einer Jury ausgewählte Motiv wird in den kommenden zwei Wochen an jeweils über 500 Standorten auf hinterleuchteten Werbeflächen in Berlin und Düsseldorf zu sehen sein.
Das Projekt hatte den Arbeitstitel „Rheuma ohne Decke“. „Wir wollten das Rheuma-Verständnis der Menschen stärken“, so Prof. Dr. Matthias Schneider, Rheumazentrum Rhein-Ruhr, „und die Rheumadecke ist ein Symbol für das noch weit verbreitete Klischee der Alte-Leute-Krankheit“. Rheuma ist der Oberbegriff für eine Vielzahl chronisch-entzündlicher (d.h. dauerhafter, nicht heilbarer) Erkrankungen, hervorgerufen durch eine Fehlfunktion des Immunsystems des Körpers. Meist ist der Bewegungsapparat betroffen, also Knochen, Gelenke, Muskeln, Sehnen und Bänder. Am häufigsten kommen die rheumatoide Arthritis, und der Morbus Bechterew vor. Die Patienten haben selbst bei einfachen Tätigkeiten des Alltags große Schmerzen. Später kann es zur Verformung und Versteifung der Gliedmaßen kommen. „Wird Rheuma aber bereits in den ersten Monaten nach Beginn der typischen Anzeichen - mindestens sechs Wochen lang geschwollene und schmerzende Gelenke - angemessen behandelt, haben Betroffene die Chance, noch lange ein kaum eingeschränktes Leben zu führen,“ erklärt Schneider, Sprecher der Rheumazentren in Deutschland.



Das pharmazeutische Unternehmen Abbott unterstützt den Kreativwettbewerb und die Realisierung der Plakatkampagne aus mehreren Gründen. „Wir engagieren uns hier, weil uns die Früherkennung sehr am Herzen liegt“, sagt Julia Heinz, Abbott Immunology. Auch die Wall AG hat nicht lange gezögert, dieses Projekt zu unterstützen. „Als Werbeflächenvermarkter sehen wir uns in der Verantwortung, auch die Gesundheitsaufklärung in den Fokus der öffentlichen Betrachter zu rücken. Die Entwürfe der Designstudenten sind ein echter Blickfang, so dass die Kampagne sicher ihre Zielgruppe erreichen wird“, unterstreicht Daniel Wall, Vorstandsvorsitzender der Wall AG.

Weiter Informationen zur Kampagne und entzündlichen Rheuma unter
rheuma-ist-behandelbar.de [www]




FH Düsseldorf
08.03.2010 - 14:16

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