Der Name des Haarschnitts

(sf) „Que de Cheval“ oder doch lieber „Saturday Night“ – also, Pferdeschwanz oder Kurzhaarschnitt? Jede Frisur hat ihren Namen. So ungewöhnlich wie die Thematik anmutet, so ungewöhnlich war auch der Anlass der Ausstellung in einem der Ateliers der Stadt Düsseldorf an der Franz-Jürgens-Straße in Golzheim. Dort präsentierten jetzt Katja Macioszek und Alisa Nowak zusammen mit Mahamoudou Zinkone die Aussstellung „Hairitage“, die sie unter Leitung von Prof. Wilfried Korfmacher entwickelt hatten. Nur auf den ersten Blick eine haarige Angelegenheit. Vielmehr strahlen die Bilder, die lediglich Köpfe – genauer gesagt Frisuren – zeigen, durch ihre intensive Farbigkeit eine heitere Atmosphäre aus. Gestaltungsprinzipien der afrikanischen Volkskunst verschmelzen mit den Erzählstrukturen des Comics. So wundert es auch nicht, dass seine Arbeiten zu „Hairitage“ gleichsam wie Werbeplakate vor einem Geschäft wirken. Während hierzulande gerade noch der Bob oder der Vokuhila bestimmte Assoziationen auslösen, haben, so der Künstler, in Afrika alle Frisuren einen Namen.

Der 41-jährige hat in seiner Heimat Burkina Faso als Schildermacher für Friseurgeschäfte begonnen. In Ougadougou, der Hauptstadt des westafrikanischen Staates, ist er mittlerweile unter seinem Künstlernamen BABS bekannt. Zu Gast in Düsseldorf innerhalb des Partnerschaftsjahres mit der Welthungerhilfe, lebte und arbeitete er auf Einladung des Kulturamtes für zwei Monate in einem Gastatelier. Neben seiner Teilnahme an den Kunstpunkten 2008 arbeitete er an einem Projekt mit den beiden Studentinnen des Designprofessors. Dabei herausgekommen sind eine eigene Ausstellung und ein von den Studentinnen erstellter Katalog. Das Team hatte zunächst in einem Friseursalon und auf der Straße Köpfe fotografiert. BABS brachte sie dann mit Farbe und Pinsel auf’s Papier – ganz im Stil seiner Tradition als Schildermaler ... und als Designer.