Bauen im Bestand Neues Lehrgebiets an der PBSA

(sf) Bauen im Bestand: Was lange nur mit Denkmalschutz und verstaubten Strukturen verbunden war, erfährt seit einiger Zeit eine besondere Aufmerksamkeit unter den Architekten. Doch nicht nur dort, auch in den Bereichen Energie- und Betriebswirtschaft bekommt das Bauen im Bestand einen neuen Stellenwert. Vor diesem Hintergrund hat die Peter Behrens School of Architecture (PBSA), der Fachbereich Architektur der FH D, im vergangenen Wintersemester das neue Lehrgebiet eingeführt. „Bauen im Bestand bietet ein enormes Wachstumspotenzial,“ weiß der Berliner Architekt Prof. Robert Niess, der für dieses Lehrgebiet berufen wurde.

Mit einer Werkausstellung von eigenen realisierten Projekten führte der Experte am 2. Juli 2008 im Foyer des Erweiterungsbaus in das neue Lehrgebiet ein. Es werde zunehmend mehr im Bestand gebaut, als in den kommenden Jahren neu gebaut werde, so die Ausgangsposition des Professors. „Wenn man bedenkt, dass im nächsten Jahr nur 3 Prozent im Vergleich zum Bestand neu gebaut wird, zeigt dies hervorragende Wachstumsaussichten“, verdeutliche Dekan, Prof. Dierk van den Hoevel. Nicht nur denkmalgeschützte Substanz, sondern vor allem leer stehende Industrieanlagen, Baracken oder Gebäude aus den 50er und 60er Jahren werden künftig umgenutzt und erneuert. Das gewachsene Verantwortungsbewusstsein in puncto Ökologie sowie der Wandel des ästhetischen Leitbildes von gebauter Umwelt erfordern in der Umsetzung aus architektonischer und energietechnischer Sicht höchstes Niveau. Das spiegelten auch die ersten Arbeitsergebnisse der Studierenden wider, die vom 2. bis 18. Juli im Erweiterungsbau gezeigt werden. Die angehenden Architektinnen und Architekten haben mehrere Bestandsanalysen und darauf aufbauende Nutzungsvorschläge zum Alten Güterbahnhof in Düsseldorf, zum Tunnel am Wehrhahn in Düsseldorf, zur Tuchfabrik in Essen oder zur Halle 17 in Berlin erarbeitet.