Tag der offenen Tür 2009: „Intelligente Materialien“ und „sportliche Lehre“ fesselten mehr als 3000 Besucher
Was macht eigentlich ein Toningenieur? Welche Sprachkenntnisse benötige ich für den Studiengang „International Management“? Wie erstelle ich meine „Mappe“ für die künstlerischen Eignungstests der gestalterischen Fachbereiche? Antworten auf diese und viele weitere Fragen erhielten rund 3000 interessierten Schülerinnen und Schüler, die am 21. Januar den Tag der offenen Tür an den beiden Standorten der Fachhochschule in Golzheim und am Uni-Campus besuchten.
Bereits zu Beginn der Veranstaltung verwandelte sich der Audimax in ein riesiges Experimentierlabor. Dipl.-Ing. Johannes Potrykus und Prof. Dr. Jörg Becker-Schweitzer entführten die begeisterten Besucher mit ihren ebenso spannenden wie unterhaltsamen Vorführungen in die faszinierende Welt der Experimentalphysik.
Auch im weiteren Programm blitzte, funkte und knackte es in vielen Laboren und Werkstätten am Standort in Golzheim, wo die technischen und gestalterischen Fachbereiche den interessierten Gästen auf anschauliche Weise einen umfassenden Überblick über das Studienangebot der Fachhochschule boten. Am Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik experimentierten die Studierenden von Prof. Dr. Sabine Staniek etwa mit sogenannten „intelligenten Materialien“. Als Beispiel hierfür demonstrierten sie an einem Draht aus Nickel-Titan-Legierung, wie dieser sich an die Form „erinnert“, die er bei einer Hochtemperatur einst hatte. „Das Material hat ein Formgedächtnis“ erklärt die Studentin Julia Heker und nutzt dieses, um damit Muskeln an einer hölzernen Hand zu simulieren: Erhitzt man die Drähte, bewegen sich die Finger der Hand. Dass es sich dabei keineswegs nur um Spielerei handelt, erläutert Prof. Staniek, die etwa in der Produktion von Zahnspangen oder Schlafaugen von Autoscheinwerfern auch bereits erprobte Anwendungsfelder sieht.
Der Fachbereich Design präsentierte unter anderem sein neu ausgestattetes Trickfilmstudio, an dem auch der bereits im Theatermuseum zu bewundernde Animationsfilm über das Opernhaus von Kurfürst Jan Wellem gezeigt wurde. So konnten die Schülerinnen und Schüler nicht nur einen Blick hinter die Kulissen des höfischen Theaters werfen, sondern auch in die Trickkiste der Animationsfilm-Produktion, die Dipl.-Ing. Florian Boddin und der Lehrbeauftragte Dieter Fleischmann im Anschluss an die Filmvorführungen erläuterten.
Genauere Einblicke in das Düsseldorfer Nachtleben hingegen versprach der Fachbereich Medien, an dem Studierende unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Rakow eine selbstprogrammierte Webseite zur geo-basierten Suche nach Ausgehmöglichkeiten in der Stadt demonstrierten: Ob Altstadt oder Medienhafen, Brauhaus oder Szene-Club, hier dürfte jeder sein Lieblingslokal gefunden haben.
Auf Anschaulichkeit und die Vermittlung des Praxisbezugs wurde auch am Standort Süd Wert gelegt. So wurde den Schülerinnen und Schülern am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften in offenen Seminaren ein lebendiger Eindruck von Grundlagen der Kunstpädagogik oder zur Prävention psychischer Störungen im Kindesalter vermittelt. Präsentationen eines virtuellen Fachbereichs in „Second Life“ und eine öffentliche Probe der Big Band rundeten das Programm ab.
„Schnuppervorlesungen“ bot auch der Fachbereich Wirtschaft an Hier konnten sich die Besucher zum Beispiel einen ersten Überblick über Inhalte der Studiengänge „Business Administration“ oder „International Management“ verschaffen, die in Kurzvorträgen von Dozenten und Studierenden vorgestellt wurden. Ein besonderer Höhepunkt war der Besuch der Basketballspieler Tom Spöler und Mattias Goddek. Studierende und Besucher hatten hier die Gelegenheit, in einem Multimedia-Contest gegen die beiden Profi-Basketballer der Düsseldorf Giants anzutreten und sowohl ihre Sport- wie auch ihre Computer-Game-Talente unter Beweis zu stellen.