Fachhochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences
 
 
 

27. Mai 2009

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Ausgezeichnet: „Menschliches Versagen“ – Regisseur Michael Verhoeven erarbeitet Film auf Basis der Ergebnisse des Forschungsschwerpunktes „Rechtsextremismus und Neonazismus“ der Fachhochschule Düsseldorf/Ausstellung am Mahnmal in Berlin

[sf] Im Stadtmuseum Düsseldorf war sie 1998 zum ersten Mal zu sehen, seitdem ist sie international unterwegs und momentan in Berlin (www.holocaust-denkmal-berlin.de) zu sehen: Die Wanderausstellung „Betrifft: ‚Aktion 3’– Deutsche verwerten jüdische Nachbarn.“ Prof. Dr. Wolfgang Dreßen vom Forschungsschwerpunkt „Rechtsextremismus und Neonazismus“ am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften initiierte diese Ausstellung auf Basis seiner langjährigen intensiven Recherchen. Mit der „Aktion 3“ dokumentiert der Wissenschaftler erstmals Unterlagen deutscher Finanzbehörden über das Kaufinteresse der NS-Deutschen an jüdischem „Nachlaß”. Aus den vorgelegten Dokumenten entwickelt sich das Bild einer regelrechten „Schnäppchenjagd” der Volksgemeinschaft auf das jüdische Eigentum.

Mit den Analysen und basierend auf dem Buch von Prof. Dr. Wolfgang Dreßen beginnt Regisseur Michael Verhoeven auch seinen Film „Menschliches Versagen“, der jetzt in Berlin auf dem Jewish Film Festival Berlin mit dem erstmals verliehenen Preis für den "Besten deutschen Dokumentarfilm mit jüdischer Thematik" ausgezeichnet wurde. Verhoeven drehte dazu auch in den Räumlichkeiten des Fachbereichs. Zusammen mit dem Düsseldorfer Professor begibt sich der preisgekrönte Regisseur darin auf Spurensuche zu den Anfängen eines der größten Verbrechen der Menschheit, das inmitten einer „normalen“ Gesellschaft geschah. Es geht um die „Enteignung“ der Juden in Deutschland und die Frage, was während der „Arisierung“ mit dem Eigentum der deportierten Juden geschah. Der Film „Menschliches Versagen“ läuft vom 9. Mai bis 30. Juni 2009 dreimal täglich parallel zur Ausstellung.

Die Ausstellung und die in Buchform vorliegende kommentierte Dokumentation erschließen der Öffentlichkeit bisher nicht zugängliche Quellen. „Die Dokumente gehören zu noch immer gesperrten Archivbeständen aus der Oberfinanzdirektion in Köln. Es ist davon auszugehen, dass ähnliche Aktenbestände in den Archiven vieler Finanzbehörden lagern“, sagt der Professor an der Fachhochschule Düsseldorf. Die Ausstellung macht deutlich, dass es neben der brutalen Menschenverachtung der Konzentrationslager eine auf gesetzlicher Grundlage beruhende, ordnungsgemäße und nach den jeweiligen Verwaltungs- und Durchführungsverordnungen völlig legale Barbarei gegeben hat, die von breiten Kreisen der Bevölkerung mitgetragen wurde.

Bis 30. Juni 2009 (eine Verlängerung bis September ist geplant)
Im Ausstellungspavillon direkt am „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“
Gertrud-Kolmar-Str./ Ecke Hannah-Arendt- Str., Berlin

Weitere Informationen zur Ausstellung sowie zu dem Forschungsschwerpunkt finden Interessierte unter: http://www.arbeitsstelle-neonazismus.de/


FH Düsseldorf
08.03.2010 - 14:16

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