Fachhochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences
 
 
 

4. März 2009

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DIFA legt Forschungsergebnis vor: „Bedingungen, Grenzen und Möglichkeiten der Effektivitätskontrolle in der Sozialen Arbeit“

(sf) Die Ergebnisse des Forschungsprojektes „Bedingungen, Grenzen und Möglichkeiten der Effektivitätskontrolle in der Sozialen Arbeit“ legte jetzt Christian Bleck, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften, vor. Das Projekt wurde aus Mitteln der hochschulinternen Forschungsförderung (HIFF) finanziert und an der Forschungsstelle Düsseldorfer Integrationsförderung in Ausbildung und Arbeit (DIFA) unter der Leitung von Prof. Dr. Ruth Enggruber durchgeführt.

Vor dem Hintergrund der Finanznot der öffentlichen Haushalte und dem zunehmenden Legitimationsdruck in der Sozialen Arbeit beleuchtet Christian Bleck die Grenzen und Möglichkeiten von Effektivitätskontrollen und beantwortet die Fragen danach aus forschungsmethodischer Perspektive. Seit 2002 ist der am Fachbereich diplomierte Sozialarbeiter in der Forschungsstelle DIFA tätig und befasst sich insbesondere mit der wissenschaftlichen Bewertung von Modellprojekten im Bereich der beruflichen Integrationsförderung. Hierher rührt auch seine Motivation für die aufwändige Studie. „Es geht konkret um die Wirksamkeit, das heißt, um die Frage, inwieweit die Ziele einer sozialpädagogischen Maßnahme tatsächlich erreicht wurden“, erklärt er.

Genau diese problematische Fragestellung greift Christian Bleck auch in dem Forschungsprojekt auf. Denn Persönlichkeitsentwicklungen bei den KlientInnen infolge einer sozialpädagogischen Begleitung lassen sich nun mal nicht durch rein statistische ‚Auszählungen’ erklären oder nachweisen. Die sozialpädagogische Arbeit hat sehr komplexe Wirkungsdimensionen, für die differenzierte empirische Erhebungen notwendig sind und qualitätsorientierte Managementsysteme à la DIN-Standards nicht ausreichen, erläutert Bleck. Aus seiner Sicht müsse in der Sozialarbeitswissenschaft weiterhin geprüft werden, welche Strategien und Methoden, im Terminus technicus Forschungsdesigns genannt, sich hierfür als brauchbar erweisen.
„Die Effektivität ist immer relativ zur Zielbestimmung zu sehen“, erläutert der Sozialpädagoge zudem. Ein Klient habe einen anderen Blick auf die möglichen Verbesserungen als beispielsweise Sozialpolitiker, ein Verwaltungsfachmann oder etwa die betreuende Fachkraft.

Bleck beleuchtet diese Zielkonflikte ebenso wie mögliche Designs der empirischen Sozialforschung zur Effektivitätsanalyse, benennt jedoch auch die damit verbundenen forschungspraktischen Grenzen in der Sozialen Arbeit. „In der Gesamtschau aller Ergebnisse bleibt letztlich festzuhalten, dass eine Effektivitätsanalyse von komplexen, nicht-standardisierbaren sowie nur unter Einschränkungen durch Vergleichsgruppen kontrollierbaren sozialpädagogischen Interventionen ein methodisch außerordentlich anspruchsvolles, diffiziles Unterfangen ist, das methodologisch dennoch stets angreifbar bleiben wird. Infolgedessen sind die neuen Versprechen der Evidenzbasierung für die Soziale Arbeit ebenso mit großer Vorsicht zu genießen wie überzogene Erwartungen potentieller Auftraggeber von Effektivitätsstudien deutlich zu relativieren oder zu dämpfen sind“ resümiert Bleck in seinem 218 seitigen Abschlussbericht.


Christian Bleck legte jetzt eine Studie über die Bedingungen, Grenzen und Möglichkeiten der Effektivitätskontrolle in der Sozialen Arbeit vor. Foto: privat

FH Düsseldorf
08.03.2010 - 14:16

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