Fachhochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences
 
 
 

6. Januar 2009

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Breathing Jewellery: „Animierter“ Schmuck

(mk) Stahl, Glas, Siliciumcarbid – mit ungewöhnlichen Materialien haben sich die Studierenden des Studiengangs Applied Art and Design in der Studienrichtung Schmuckdesign schon häufiger beschäftigt. Einen ganz neuen Zugang hat nun Lan Nguyen-hoan, Absolventin der School of Art an der Australia National University in Canberra gefunden, die im Wintersemester 2008/09 als Artist in Residence einige Seminare an der FH Düsseldorf belegte. Hier beschäftigte sie sich insbesondere mit einem durch ein Stipendium des Australia Council for the Arts geförderten Projekt, dessen Ziel eine Untersuchung von möglichen Verschmelzungen zwischen Schmuck und Animation ist. „Betrachtet man die Bedeutung von ‚Animation’ und dessen Variationen, so kann man den englischen Begriff ‚to animate’ auch als ‚to give life’ interpretieren. Und das Leben bringt auch Atem mit sich“, erläutert die Designerin ihre grundlegende Herangehensweise.

In der folgenden Arbeit „Inhale/Exhale – Breathing Jewellery“ experimentierte sie zunächst mit Papierschnitten, deren durch Blasen erzeugte Bewegungen allerdings nach wenigen Sekunden wieder abklingen. Eingefangen hat sie diese schließlich, indem sie sich selbst beim Blasen in eine Papiertüte filmte und die so entstandenen Bewegungen mit Hilfe des Lehrbeauftragten für Video und AV-Medien, Gunnar Friel, zu einer stilisierten Animation bearbeitete. In einem weiteren Schritt realisierte sie als Antwort auf die unterschiedlichen Variationen der ursprünglich rechteckigen Tüten in freien Interpretationen kleine Handtaschen in verschiedenen Formen und Größen. Da aber Papier als Material für diese Funktion zu wenig strapazierfähig ist, griff Lan Nguyen-hoan hierfür auf Tyvek zurück, einem in seiner Konsistenz zwischen Papier und Textilfaser schwankenden Material, das beispielsweise auch in Schutzkleidung oder in Kontrollarmbändern bei Festen Anwendung findet. Das Besondere bei den Täschchen ist: Man muss nur hereinblasen, damit die ursprüngliche Form wieder ganz neu variiert wird. So hat man immer ein neues und oft ganz unerwartet geformtes Schmuckstück. Des weiteren, resümiert die betreuende Professorin Elisabeth Holder, habe die Gastdesignerin damit auch ein Beispiel dafür geliefert, welche Spannweite an Möglichkeiten den Studierenden des Schmuckdesigns in Düsseldorf offen steht, ebenso wie für deren befruchtende Wirkung auf das klassische Schmuckdesign: „Ich bin gespannt, wie sich dieser in Düsseldorf erarbeitete Ansatz weiterentwickeln wird“.




„Inhale/Exhale – Breathing Jewellery“ ist das Thema von Lan Nguyen-hoans animierten Schmuck. Foto: Lan Nguyen-hoan

FH Düsseldorf
08.03.2010 - 14:16

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