FH D präsentiert Forschungsergebnisse auf der ITS 2010
Mitarbeiter des Fachbereiches Medien und der Lang AG aus Lindlar zeigten im November auf der internationalen Konferenz ITS in Saarbrücken Ergebnisse aus aktuellen Forschungsprojekten im Bereich Multitouch.
Multitouch und interaktive Oberflächen sind derzeit ein hochaktuelles Thema in der Mensch-Computer-Interaktion. Mobile Endgeräte wie iPad/iPhone, Laptops und Desktop-PCs, aber auch stationäre Infoterminals nutzen die "natürliche" Interaktion mit ein oder mehreren Fingern als potenziellem Nachfolger von Maus und Tastatur. "Tap is the new click" - dieses Motto beschreibt daher gut die Zielsetzung der weltweit wichtigsten Fachkonferenz im Bereich interaktive Oberflächen, ACM Interactive Tabletops and Surfaces (ITS 2010), die vom 7. bis 9. November am Deutschen Forschungsinstitut für Künstliche Intelligenz (DFKI) an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken stattfand.
Mitarbeiter des FB Medien präsentierten auf der Konferenz Ergebnisse laufender Forschungsvorhaben, die in Zusammenarbeit mit der Lang AG, einem führenden Anbieter im Bereich Messe- und Veranstaltungstechnik, entwickelt wurden. Schwerpunkt war dabei die berührungslose Interaktion auf großformatigen Oberflächen mit dem radarTOUCH, einem speziellen laserbasierten Sensorgerät, das von der Lang AG entwickelt wurde. Das besondere des radarTOUCH ist der sehr große Interaktionsbereich, der es mehreren Benutzern erlaubt, auf einer Fläche von bis zu 100 Quadratmetern zu interagieren.
Die interaktive Demonstration der FH D zeigte anhand zweier Anwendungen die Flexibilität dieses neuartigen Eingabegeräts. Für den Entwurf komplexer Systemmodelle wurde ein interaktives Visualisierungssystem entwickelt, dass es durch ein Zoomable User Interface (ZUI) ermöglicht, durch spezielle Zeigegesten beliebig tief in komplexe Diagramme einzutauchen, die aus über 10.000 Elementen bestehen. Anwendung findet diese Technik beim Entwurf komplexer mechatronischer Systeme, zum Beispiel wenn Entwicklungsingenieure über den aktuellen Systementwurf gemeinsam diskutieren (Design Reviews).
Ein vollkommen anderes Themengebiet wird durch das radarTHEREMIN anvisiert. Diese Applikation ermöglicht berührungsloses Musizieren auf einem zweidimensionalen Klangfeld. Die Tonhöhen sind dabei in einem speziellen Muster angeordnet, so dass die Erzeugung harmonischer Klänge durch Bewegungsgesten unterstützt wird. So können mehrere Benutzer gemeinsam einen musikalischen Ausdruck durch einfache Armbewegungen erzeugen.
"Die Demonstrationen kamen beim Publikum sehr gut an und wir konnten für unsere weitere Arbeit viele wertvolle Anregungen internationaler Experten mitnehmen", berichten Björn Wöldecke und Dionysios Marinos, Mitarbeiter im Forschungsprojekt IVO, das seit September 2010 am Fachbereich Medien läuft und sich mit der Entwicklung neuer Interaktionstechniken für Virtuelle Studios und Medieninstallationen befasst. Ein Besuch der Konferenz im nächsten Jahr, wenn die ITS 2011 in Japan stattfindet, ist daher fest eingeplant.