Fachhochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences
 
 
 

16. Juli 2010

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Ausstellung der Abschlussarbeiten an der PBSA: Gelungene Verbindung zwischen den Orten und Ereignissen von gestern und den Energien von morgen

Spannende Einblicke in kreative und innovative Projekte waren erneut garantiert, als die 111 Absolventinnen und Absolventen der Architekturstudiengänge am 15. Juli die Peter Behrens School of Architecture (PBSA) zur traditionellen Abschlussausstellung am Ende des Semesters in einen großen Showroom verwandelten:
Einige von ihnen haben sich dabei der Düsseldorfer Kulturlandschaft gewidmet und einen „Kunst- und Kulturpfad“ für die Landeshauptstadt entworfen, der die einzelnen Museen miteinander verbindet. Um Kunstinteressierten wie auch „Einsteigern“ die kulturellen Institutionen näher zu bringen, sollen signifikante Zeichen als gestalterisches Ensemble aus Farbe, Form, Material und Licht den Weg zwischen Ehrenhof im Norden und dem K21 im Süden kennzeichnen. Obwohl diese Wegmarkierungen gut wahrnehmbar sein sollen, müssen sie dabei nicht unbedingt direkt verstanden werden – wohl aber einen Zusammenhang spüren lassen, der neugierig macht. Und das ist zum Beispiel Anna Wollenberg gelungen. Die 23-jährige hat etwa drei Meter hohe schwarze Stelen aus Stahl entwickelt, die in Augenhöhe eine Lücke, eine „Blickbox“ hat. Sieht der Betrachter hindurch, schaut er zunächst einmal auf das Parkhaus in der Altstadt. An sich nicht spektakulär, doch war dies einst der Ort, wo Mutter Ey ihre Bäckerei hatte. Die Idee, Menschen an die Orte der Kunst und Kultur in Düsseldorf zu führen kam von den Düsseldorfer Jonges. Gemeinsam mit der Fachhochschule und dem Kulturamt der Stadt Düsseldorf soll nun überlegt werden, ob und inwiefern sich einige Arbeiten der Absolventen möglicherweise realisieren lassen. Das Kulturamt hat vier der Absolventinnen mit einem Preisgeld von insgesamt 2500 Euro für ihre gelungenen Entwürfe bedacht.

Von der Villa zum „Haus der Salonkultur“

Ideenreich hat sich auch Alexandra Chenakal mit einem anderen Thema auseinandergesetzt, nämlich mit der Villa Lantz in Düsseldorf-Lohausen. Das Gebäude steht seit Jahren leer. In ihrer Arbeit hat sie daraus ein „Haus der Salonkultur“ entwickelt. Nach ihren Vorstellungen könnten dort Künstler vorübergehend wohnen, es könnten aber auch Ausstellungen, Lesungen oder Konzerte in den Räumlichkeiten ihren Ausdruck finden.

Eine andere Gruppe Studierender hat sich unter dem Motto „XXS“ dagegen mit städtischen „Resträumen“ beschäftigt, die sich prinzipiell zum Leben eignen, aber nicht unmittelbar als Lebensraum erkenntlich sind. Dabei ging es nicht um klassische Baulücken, sondern um eher skurrile Flächen, die erfinderisch verwertet werden – eben die Größe XXS der Bauskala. Beispielhaft wurde als Abschlussaufgabe etwa der Luftraum über einer drei Meter breiten Tordurchfahrt angegeben, in dem die Absolventen eine Wohn- und Arbeitssituation einrichten mussten, deren Grundprinzipien aber auf jeden anderen Ort übertragbar sein sollten.

„Urban Curation“

Dass die Düsseldorfer Architektinnen und Architekten sich auch mit Fragestellungen nachhaltigen Bauens und der Nutzung erneuerbarer Energien auseinander setzen, bewies die Abschlussaufgabe „Urban Curation“, in der die Kandidaten ein Konzept für die Entwicklung Düsseldorfs zu einem städtebaulichen Inkubator, also einer Art Testlabor und urbanem Prototyp entwarfen. Hier sollen die gesellschaftlichen Strukturen und die Architektur sowohl funktional als auch visionär an die Dynamik des Klimawandels und der erneuerbaren Energieproduktion angepasst werden. Vor diesem Hintergrund hat sich Burcu Dogru etwa mit dem Gelände am Düsseldorfer Seestern auseinandergesetzt. Sie baut in ihrer Vorstellung auf Windenergie und Textil. „Die Gebäude können sich so selbst versorgen und sich zugleich gegenseitig durch ihre Ausstattung und Beschaffenheit ergänzen und in Beziehung setzen“, sagt die Absolventin.

Neben diesen Projekten haben die Jungarchitektinnen und –architekten aber auch über den Tellerrand ihrer Studienstadt geschaut und sich beispielsweise mit dem Entwurf einer neuen Residenz des deutschen Botschafters in Teheran oder der funktionalen Umgestaltung des Mandarin Oriental Hotels in Bangkok beschäftigt.


Unter dem Motto „Die Kunst zu sehen“ führt Anna Wollenberg in ihrem Modell Menschen an Orte der Kunst und Kultur in Düsseldorf.



Burcu Dogru hat sich in dem interdisziplinären und zugleich visionären Projekt „Urban Curation“ mit Architektur in Hinblick auf den Klimawandel und erneuerbaren Energien auseinandergesetzt. Fotos (2): Jörg Reich

FH Düsseldorf
21.03.2011 - 12:21

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