Mit der Sonne kochen – 2. Konferenz "Solarenergie für Afrika"
Afrikas Sonne nutzen – darum ging es bei der Konferenz „Solarenergie für Afrika“ am 3. und 4. September in der Fachhochschule Düsseldorf. Veranstalter waren die Vereine Dialog International (Düsseldorf), Lernen-Helfen-Leben (LHL Vechta/Düsseldorf) und die Fachhochschule Düsseldorf. Die Konferenz richtete sich an entwicklungspolitische Gruppen, an in Deutschland lebende Afrikaner, an Unternehmen, die mit regenerativen Energien arbeiten, an Studierende und Schüler sowie an alle, die sich für das Thema Solarenergie interessieren.
„Wir wollen die Besucher motivieren, das Thema in die Heimatländer zu transportieren“, sagt Hans Rothenpieler von Dialog International.
Gemeinsames Ziel der Veranstalter ist es, einfache Techniken aufzuzeigen, die heute helfen können, die Grundbedürfnisse der Menschen zu befriedigen, auch abseits der Nobelviertel und der großen Städte. Die helfen können, die Entwaldung, die Erosion und die Ausbreitung der Wüsten zu stoppen. Die es möglich machen, auch auf dem Dorf nach Sonnenuntergang noch Zeitung zu lesen oder Schularbeiten zu machen.
Professor Dr. Mario Adam, Professor für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz am Fachbereich Maschinenbau- und Verfahrenstechnik, präsentierte anlässlich der Konferenz Forschungen im Bereich der Photovoltaik und des solaren Kühlens. Er stelle den „Parabol-Solarkocher“ vor. Was aussieht wie eine Satellitenschüssel ist tatsächlich ein Parabolspiegel. In der Mitte bündeln sich die Sonnenstrahlen und ein Topf wird hineinstellt, auf dem man Wasser und auch Nahrung kochen oder zubereiten kann. Eine einfache Rechnung, die für die Menschen in Afrika von enormer Bedeutung ist. Dr. Medard Kabanda, Dozent für vergleichende Politikwissenschaften an der Universität Osnabrück ist im Kongo geboren und kennt die Notwendigkeiten und Bedürfnisse der Bevölkerung: „Hochtechnologie wird sich in Afrika nur sehr langsam entwickeln, weil die Genehmigungsprozesse durch politische Unruhen blockiert werden. Daher ist es wichtig, kleine, dezentrale Projekte zu unterstützen, die der Bevölkerung auf dem Land helfen“, weiß er. Rund 40 Prozent der Afrikaner leben in ländlichen Gebieten und würden meist zuletzt von den Fortschritten profitieren. Ein zusammenhängendes Stromnetz gibt es nicht und wo es vorhanden ist, sei es häufig marode.
Aber auch die vielen anderen Themen waren für die rund 150 Teilnehmenden spannend: zum Beispiel solares Trocknen über Solarkocher, Biogasprojekte, kleine Wind- und Wasserkraftwerke und – natürlich das große Thema: „solares Licht“, ländliche Elektrifizierung. Am Samstag gab es Vorträge und Workshops, vom Bau kleiner Solarlam¬pen über den Selbstbau eines Solartrockners und eines Parabolkochers bis zur Verarbeitung von Früchten zu Saft und Marmelade – ein wichtiges Thema in Regionen, wo Mango, Avocado und andere Früchte schnell verderben.
Die erste Konferenz „Solarenergie für Afrika“ tagte bereits 2003 in Düsseldorf. Ein engagiertes Vorbereitungsteam, etwa die Hälfte davon Afrikaner, trifft sich seit Ende letzten Jahres regelmäßig in den Düsseldorf-Arcaden. Die Konferenz wird von der Stadt Düsseldorf als „Projekt der Lokalen Agenda 21“ unterstützt.
Weitere Informationen zu dem gesamten Projekt finden Interessierte unter: www.aktuell.solarenergie-fuer-afrika.de