Ausstellungskunst und Loungeatmosphäre: Abschlusspräsentationen an der PBSA
(mk) Spannende Einblicke in kreative und innovative Projekte waren wieder einmal garantiert, als die 23 Absolventinnen und Absolventen der Düsseldorfer Architekturstudiengänge am 11. Februar die Peter Behrens School of Architecture zur traditionellen Abschlussausstellung am Ende des Semesters in einen großen Showroom verwandelten.
Einige von ihnen haben sich dabei der Verschönerung ihrer eigenen Wirkungsstätte gewidmet und eine neue „Peter-Behrens-Lounge“ gestaltet, die ein attraktiver Treffpunkt und Kommunikations-Ort für Studierende, Lehrende und Gäste gleichermaßen sein soll. Eine Besonderheit ist dabei die Konzeption des Raums als „Lounge auf Zeit“, deren Nutzungsbegrenzung bis zum Umzug der Hochschule an den Standort Derendorf auch interessante Gedanken über dezidiert temporär ausgerichtete Entwürfe aufwirft. Spezieller Wert sollte dabei auf die atmosphärische Wirkung und die Vermittlung des Innenraums durch Farben sowie Tages- und Kunstlichtsituationen gelegt werden. Die Diplomandin Isabella Drenger hat sich dabei vom Namenspatron des Fachbereichs inspirieren lassen und in Anlehnung an die von ihm propagierte Zusammenführung von Design und Architektur eine multifunktionale Lounge mit Thekenbereich sowie unterschiedlichen Sitzgruppen für Einzel- und Teamgespräche, aber auch Vorträge in einer schnörkellosen Raumgeometrie ohne unnötige Schmuckformen in dezenten Rottönen entworfen.
Dass die Düsseldorfer Architektinnen und Architekten auch über den Tellerrand ihrer Hochschule blicken, bewies die Abschlussaufgabe „Rational Squattering“, die in einem der drängendsten Problemkreise der Dritten Welt angesiedelt war: der ungebremsten Zuwanderung wirtschaftlich schwacher Bevölkerungsteile in die Elendsviertel der Ballungszentren der Schwellen- und Entwicklungsländer. Um diesen Menschen, aber auch den verantwortlichen Planungsbehörden ein Regelwerk an die Hand zu geben, das ein menschenwürdiges Leben garantiert, sollte eine Siedlungsstruktur entwickelt werden, die einerseits durch rationale Ausnutzung des Bodens eine hohe Baudichte gewährleistet, andererseits aber auch einen sukzessiven Ausbau der Siedler nach deren individuellem Leistungsvermögen ermöglicht. Innerhalb des Lehrgebietes Stadtbautheorie hat die Absolventin Su- Yeon Pak bei Prof. Peter Degen ein Modell für eine auf kreisförmiger Fläche angelegte Siedlung in Mexiko City konzipiert, deren äußerer Ring zunächst mit vornehmlich Wohngebäuden bebaut werden soll. „Von diesem ausgehend, soll sich die Siedlung danach aber sukzessive auch in die Innenflächen ausbreiten, wo dann ein eigenes Stadtteilzentrum mit Gewerbeflächen und Geschäften entstehen könnte“, erläutert die Nachwuchsarchitektin die mögliche Weiterentwicklung.
Neben diesen Projekten haben sich die Jungarchitektinnen und –architekten innerhalb des Xella-Studentenwettbewerbs mit Entwürfen für den Erweiterungsbau des Berliner Bode-Museums beschäftigt. Gemälde und Skulpturen aus dem Bestand des Museums sowie der Gemäldegalerie sollen dabei in einem Neubau präsentiert werden, der nicht nur „klassische“ Darstellungsformen ermöglicht, sondern auch auf aktuelle und künftige Nutzungserweiterungen flexibel reagieren kann. Die Ergebnisse der Abschlussarbeiten beziehen sich dabei sowohl auf die Geschichte und die Exponate des Bode-Museums wie auch auf innovative modulare Raumideen, die darüber hinaus mit Medien- und Lichtinstallationen bespielt werden können.