SchauFenster - Waren-Bühnen der Welt
Eine Kooperation zwischen der FH-D und der Kaufhof AG
(sf) Das Frühjahr nähert sich und in Kürze werden in den Innenstädten wieder neue Produkte in den Schaufenstern zu sehen sein. Dabei wandeln sich die Fenster der großen Warenhäuser zu Einblicken in den globalisierten Warenfluss, der Passanten verführen und in die Geschäfte ziehen soll. Wer zu Beginn des Frühjahrs aber zwei ungewöhnliche Präsentationen erleben möchte, kann dies zwischen dem 25. Februar und dem 13. März 2010 am Kaufhof Wehrhahn, Tonhallenstraße, machen. Hier entstehen zwei Schaufenster, die den Passanten auf unterschiedliche Arten in die Kommunikation einbeziehen.
Tina Tenkmann spielt in ihrem Entwurf mit dem Voyeurismus der vorbei laufenden Passanten. Sie verführt diese dazu, durch kleine Löcher in der sonst komplett geschlossenen Fassade zu schauen. Dahinter entfaltet sich eine surreale, grafische Welt, in die das Gesicht der Betrachter über eine raffinierte Spiegelinstallation eingebunden wird. Die Dreier-Gruppe - Franziska Callensee, Niklas Reiners und Wilhelm Schmidt - orientierte sich am individuellen Zeitgeist. Eine Installation als visuelle Hommage an Jackson Pollock und unseren Zeitgeist der Selbstverwirklichung, integriert günstige Allerweltsprodukte in die einmalige Präsentation. Höhepunkt dieser Installation ist eine Performance der Studenten am 13. März im Schaufenster des Kaufhofs, bei der die Passanten sich T-Shirts individuell gestalten lassen können.
Die Arbeiten sind in einer Zusammenarbeit der Fachhochschule Düsseldorf mit der Kaufhof AG entstanden. Unter Leitung von Dipl. Des. Stephan Schmotz wurden ungewöhnliche Herangehensweisen an das Thema entwickelt, die in Zeiten von Online Shopping und Medien-Overflow das Schaufenster als Chance der direkten Kommunikation mit dem Passanten begreifen. Dabei beinhaltete das Seminar weit mehr als die visuelle Gestaltung der Schaufenster.
Zum Beispiel wurde auf einen bewussten Umgang mit den verwendeten Materialien viel Wert gelegt. Dies führte zu raumgreifenden Installationen aus nachwachsenden Ressourcen wie Papier oder Karton. Die Beschäftigung mit dem Thema Nachhaltigkeit gab auch den Anstoß zu einer Diskussion über unser heutiges Konsumverhalten, die sich in dem Entwurf von Andreas Patermann „There?s no Place like Sale“ (s. Bild) verdichtete.
Bei der Beschäftigung mit der Marke Kaufhof AG und ihren kommunikativen Medien entwickelten die Studierenden im konstruktiven Diskurs eine Verjüngung der Zielgruppenanpsrache, die den Passanten neue Positionen und Perspektiven durch das Schaufenster auf die Marke ermöglichten.
„Kleine Geschichten im Fenster anzustoßen und zu erzählen, den Fensterraum wieder als kommunikative Bühne des globalen Handel zu verstehen, war das Ziel der meisten Studierenden“, erklärt Stephan Schmotz.
Insgesamt sind bei allen studentischen Arbeiten ungewöhnliche Lösungen - mal kritisch, mal poetisch oder frech – entstanden, die einen unkonventionellen Umgang mit dem Medium Schaufenster und der Marke Kaufhof zeigen, freut sich der Lehrbeauftragte.