„Chancen der Vielfalt nutzen lernen“ – Feriencamp war ein voller Erfolg
Brücken zwischen Hochschule und Praxis zu schlagen, das war schon immer ein wichtiges Ziel des Studiums Sozialer Arbeit an der FH Düsseldorf. Insbesondere die Praxismodule des Bachelor Studiums unterstützen den Transfer des Gelernten in die verschiedenen Felder Sozialer Arbeit. In dieses Konzept passt auch das Projekt sehr gut, das seit August 2009 unter Leitung von Prof. Dr. Veronika Fischer, zusammen mit Selma Lüschow als wissenschaftliche Mitarbeiterin, projektorientiertes Lehren und Lernen verwirklicht.
Das Projekt wird vom ehemaligen Integrationsministerium, dem Ministerium für Schule und Weiterbildung und dem BAMF aus EU-Mitteln gefördert und von der Hauptstelle der RAA/NRW koordiniert. Es wird landesweit an verschiedenen Hochschulen durchgeführt und verfolgt vor allem folgende Ziele:
- Die Vermittlung interkultureller Kompetenz an Studierende und die nachhaltige Verankerung entsprechender Inhalte im Studiengang Sozialer Arbeit,
- die exemplarische Erprobung des Gelernten im Praxisfeld Schule.
In Düsseldorf arbeitet die FH mit der örtlichen Regionalen Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien (RAA) zusammen. Die RAA hat den Kontakt zu sieben Düsseldorfer Schulen unterschiedlicher Schulformen hergestellt. Die Studenten und Studentinnen wurden auf ihre praktische Arbeit in Seminaren vorbereitet. Ein Schwerpunkt der Düsseldorfer Arbeit liegt in der interkulturellen Spiel- und Bewegungspädagogik. Sowohl sportliche, bewegungspädagogische als auch spielerische, theaterpädagogische Ansätze wurden in den Schulen umgesetzt. Die Studierenden betreuten Gruppen von 5 bis 10 Kindern (unterschiedlichen Alters und mit verschiedenen Muttersprachen). Den Abschluss des ersten Projektjahres stellte ein Feriencamp dar, das vom 19. bis 29. Juli 2010 im ZAKK in Düsseldorf durchgeführt worden ist.
Unter dem Motto „In neun Tagen rund um die Welt“ entwickelten 25 Jugendliche unter Anleitung von Tanzpädagogen und –pädagoginnen und unterstützt durch Studierende der FH ein Musical. In Tänzen wurde Afrika, die USA, Brasilien, Ägypten, Frankreich und der Orient bereist. Die Kinder und Jugendlichen lernten dabei unterschiedliche Tanzformen und –stile kennen. Die Studierenden gestalteten das Rahmenprogramm des Feriencamps, empfingen die Schüler und Schülerinnen morgens, bereiteten mit Aufwärmübungen auf die Tänze vor und gestalteten am Nachmittag zusammen mit den Kindern und Jugendlichen die Dekorationen für das Bühnenbild und die T-Shirts für den Auftritt.
Die Kinder und Jugendlichen haben in kurzer Zeit Hervorragendes geleistet. Schon am zweiten Tag waren enorme Fortschritte zu sehen, wurden schon kürzere Tanzsequenzen, komplizierte Schrittkombinationen und Bewegungsabläufe nachvollzogen. Man spürte mit wie viel Konzentration, Ausdauer und Spaß alle dabei waren. Ein kleines Fest am Tag vor der Aufführung, das von den Studierenden vorbereitet worden ist, sorgte für eine gute Stimmung in der Gruppe und einen zusätzlichen Motivationsschub.
Die Aufführung am 29. Juli 2010 war ein voller Erfolg, der Saal bis auf den letzten Platz besetzt. Die Tänzer und Tänzerinnen wurden immer wieder durch rhythmisches Klatschen und begeisterte Zurufe der Zuschauer angefeuert. Am Schluss wünschten sich viele Eltern eine Wiederholung des Camps: Ihre Kinder wären mit so viel Freude und Motivation zu dem Workshop gegangen, dass solche Angebote als sinnvolle Ergänzung zum schulischen Alltag häufiger durchgeführt werden sollten.