Fachhochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences
 
 
 

28. Juni 2011

<< zurück zur Übersicht

Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession

„Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ In schwarzen Lettern hängt Artikel eins, Absatz eins des Grundgesetzes, an der Wand. Hier, im Gebäude 24.41, zeigten 95 Bachelor-Studierende während des Somba-Fests der Sozial- und Kulturwissenschaftlichen Fakultät das Ergebnis ihres Grundseminars „Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession“.

Die 20 Präsentationen und Filme befassen sich mit menschenrechtlichen Problemlagen: „Guck hin, wo andere wegschauen!“, appelliert beispielsweise ein Schild an den Besucher. Ob „Hartz IV bei Kindern“, „Integration Hilfsbedürftiger“ oder „Menschen mit Sehbehinderungen“ – die selbst gewählten Themen sind komplex und keinesfalls leichte Kost: Einige Fotos zeigen Bettler und Kinder, die im Müll nach Essen oder Pfandgut stochern. Eine Tabelle klärt auf, dass bereits eine gefundene Flasche 25 Cent für ein Brötchen liefert. Von Menschen, die nicht sehen können, handelt der Beitrag von Florian Bahn, Tumuci El, Nadine Fox, Katarzyna Galuszka und Tim Holland. Neben einer Schautafel über die Stärkung von Rechten Sehbehinderter präsentieren sie zum Ausprobieren das Blindenschrift-Abc, einen Geländeplan in Brailleschrift und Brillen mit schwarzen Flecken, die das Sichtfeld einschränken.

„Wir wollten einen modernen Ansatz der Sozialen Arbeit vermitteln“, erläutert Prof. Dr. Walter Eberlei, Prodekan des Fachbereichs die Leitidee. Es geht darum, soziale Probleme aus einer menschenrechtlichen Perspektive heraus zu betrachten, denn „die Soziale Arbeit ist der unantastbaren Würde verpflichtet. Sie setzt Menschenrechte um und schützt diese.“ Dabei, ergänzt er, nimmt sie den Menschen nicht nur als Bedürftigen wahr, sondern unterstützt ihn, seine Rechte einzufordern und zu realisieren. Mit der Lehrbeauftragten Marieke Schmale hat er die Zweitsemester seit März in ihrer Vorbereitungs- und Schaffensphase betreut. Die intensive Arbeit sollte auch deren konzeptionelles Verständnis und Teamkompetenz fördern und vermittelte – jede Gruppe besuchte und interviewte eine Institution – wertvolle Praxiserfahrung.

Sowohl bei den Teilnehmern, als auch bei den Besuchern, ist die Resonanz auf das Projekt und seine Ergebnisse „sehr positiv“ ausgefallen, freut sich Eberlei. Davon zeugt auch einer der Kommentare auf der Gästepinnwand: „Tolle Leistung!“


Soziale Probleme aus menschenrechtlicher Perspektive – die Besucher lernten einen modernen Ansatz der Sozialen Arbeit kennen. Foto: Christian Minuth-Hadi

FH Düsseldorf
02.01.2012 - 18:22

Suche >>
Impressum >>

Anmelden >>