Fachhochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences
 
 
 

26. Mai 2011

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Fachhochschule Düsseldorf führte Messflüge in der Vulkanaschewolke über Norddeutschland durch

Das Labor für Umweltmesstechnik der FHD (Leitung Prof. Dr. Konradin Weber) hat am 25.Mai 12011 Vulkanasche-Messflüge über Norddeutschland durchgeführt, insbesondere in der Region von Bremen, Hamburg und Schleswig Holstein. Das Londoner Volcanic Ash Advisory Center (VAAC) hatte für diese Region erheblich erhöhte Vulkanaschekonzentrationen aufgrund der Eruption des Grimsvötn vorhergesagt, was zu Flughafensperrungen am Morgen des 25. Mai in Bremen, Hamburg und Berlin führte.

Die Messflüge wurden im Auftrag des DWD durchgeführt. Die Fachhochschule Düsseldorf hat für diese Messflüge ein Hochleistungs-Kleinflugzeug (Flight Design CTSW Shortwing) und ein laserbasiertes Partikel-Spektrometer (GRIMM OPC) eingesetzt. Dieses Equipment wurde mit Erfolg in ähnlicher Form auch bereits für zahlreiche Messflüge der FHD in der Vulkanaschewolke des Eyjafjallajökull vor einem Jahr verwandt, die international große Beachtung gefunden haben. Ziel der gestrigen Messflüge über Norddeutschland war es, echte in-situ Messdaten über die Vulkanaschewolke zu erhalten und insbesondere Datenmaterial über die Höhe der Konzentrationen und die Verteilung der Vulkanasche zu gewinnen. Während des Fluges wurden auch Aschepartikel aus der Luft für eine nachfolgende Untersuchung im Elektronenmikroskop gesammelt.

Bei dem Forschungsflug konnten durch Prof. Konradin Weber und seinem Team Strukturen der Vulkanaschewolke in einem Höhenbereich zwischen 2300 und 3200 m nachgewiesen werden. Dabei war die Vulkanaschewolke in horizontaler Richtung als grau-bräunlicher Saum sichtbar. Die mittags gemessenen Vulkanasche-Konzentrationen waren allerdings im Raum Bremen-Hamburg vergleichsweise gering, so dass die Ergebnisse des Messfluges in Übereinstimmung mit der Aufhebung der Flugsperren der Flughäfen Bremen und Hamburg um 11:00 bzw. 12:00 Uhr standen.

Die Messflüge der FHD über Norddeutschland ergänzen die Forschungsflüge auf Island, die die FHD zusammen mit der Universität Island seit dem Ausbruch des Vulkans Grimsvötl durchführt. Dort setzt die FHD dieselben laserbasierten Partikel-Spektrometer wie in Deutschland zur Bestimmung der Vulkanasche in der Luft ein. Diese Messflüge werden mit einer Cessna durchgeführt und geben dem internationalen Flughafen Keflavik wertvolle Hinweise über aktuelle Werte der Vulkanaschekonzentration in der Nähe des Airports. Wissenschaftlich gesehen lässt der Vergleich der Untersuchungen in Island und Deutschland interessante Ergebnisse erwarten, insbesondere über Veränderungen der Vulkanaschezusammensetzung auf dem Weg von Island nach Deutschland. Diese Informationen können für den Flugverkehr wichtig sein.


Das Team der Umweltmesstechnik vor dem Vulkanasche-Messflug am Flugplatz Bitburg. Von links: Pilot Uwe Post, Prof. Dr. Konradin Weber, Wiss. Mitarbeiter Andreas Vogel.



Vulkanaschewolke des Grimsvötn am 25.5.2011 als grau-bräunlicher Saum am Horizont bei Lunestedt in Norddeutschland (Saum zwischen den Markierpfeilen)



Messflugzeug Flight Design CTSW Shortwing. Fotos (3): privat

FH Düsseldorf
02.01.2012 - 18:22

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