Neues Promotionskolleg eröffnet: Fachhochschullehrerinnen und -lehrer als Erstgutachter im Promotionskolleg der Hans-Böckler-Stiftung ernannt
(UDE/ FH Düsseldorf/ FH Köln/ KatHO NRW/ FH Niederrhein) Wie hat sich Soziale Arbeit verändert? Das wollen elf Nachwuchsforscherinnen und -forscher genauer wissen. Sie schreiben in den nächsten drei Jahren ihre Doktorarbeiten im neuen Promotionskolleg der Universität Duisburg-Essen (UDE) unter dem Titel „Widersprüche gesellschaftlicher Integration. Zur Transformation Sozialer Arbeit“, das diese in Kooperation mit der Fachhochschule Düsseldorf, der Fachhochschule Köln, der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach und der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen durchführt. Das Promotionskolleg wird von der Hans-Böckler-Stiftung (HBS) gefördert. Wissenschaftsministerin Svenja Schulze eröffnete das neue Promotionskolleg am 10. Juni feierlich im Glaspavillon am Campus Essen der UDE.
Der thematische Fokus des im April 2011 gestarteten und nun offiziell eröffneten Promotionskollegs richtet sich auf die in den letzten Jahren stark veränderten fachlich-organisationalen und politisch-konzeptionellen Ausprägungen der Sozialen Arbeit. Vor dem Hintergrund der prognostizierten steigenden Studierendenzahlen und einem ebenso eintretenden Generationswechsel unter den Hochschullehrer/innen stellt das Promotionskolleg gleichsam eine Reaktion auf den stark erhöhten Bedarf an Lehrpersonal im Bereich der Sozialen Arbeit dar. Es umfasst ein Studienprogramm, das neben der Unterstützung individueller Promotionsvorhaben die Doktorandinnen und Doktoranden darüber hinaus durch ein umfassendes Qualifizierungsangebot begleitet. Hierdurch können diese ihr eigenes Forschungsprofil in einem breiteren Forschungszusammenhang entwickeln.
Aus acht verschiedenen Hochschulen kommen die jungen Wissenschaftler, die künftig im bildungswissenschaftlichen Institut für Soziale Arbeit und Sozialpolitik der UDE tätig sind. Sechs von ihnen erhalten von der Stiftung ein Vollstipendium, ein weiteres Stipendium wurde von der FH Düsseldorf ausgeschrieben. Die anderen arbeiten als wissenschaftliche Mitarbeiter oder Referenten außerhalb der UDE und nutzen das neue Studienprogramm. Für ihre Promotionen untersuchen sie empirisch sowie theorie-systematisch die gegenwärtige Transformation Sozialer Arbeit. Dazu gehören beispielsweise Fragen, wie sich Soziale Arbeit angesichts der Diversity-Ansätze verändert hat, was einen sozialpädagogischen Fall eigentlich erst zu einem solchen macht und wie die Wohlfahrtsverbände damit umgehen, dass wir heute in einer Migrationsgesellschaft leben. Alle Forschungsvorhaben werden den Gästen in einer Posterpräsentation anschaulich vorgestellt.
Das neue UDE-Promotionskolleg hat eine für den deutschsprachigen Raum bisher einmalige Struktur, da es gemeinsam mit Kollegen von vier benachbarten Fachhochschulen getragen wird: Neben den UDE-Forschern Prof. Dr. Horst Bossong, Prof. Dr. Fabian Kessl und Prof. Dr. Ute Klammer betreuen Prof. Dr. Ruth Enggruber von der Fachhochschule Düsseldorf, Prof. Dr. Sigrid Leitner von der Fachhochschule Köln, Prof. Dr. Theodor-Maria Bardmann von der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach sowie Prof. Dr. Nadia Kutscher von der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen die Kollegiaten.
Zudem hat der Fakultätsrat der Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Duisburg-Essen in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, erstmals auch die Fachhochschul-Professorinnnen und Professoren, welche im Promotionskolleg beteiligt sind, als Erstgutachter und Erstgutachterinnen von Dissertationen zuzulassen.
