Fachhochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences
 
 
 

10. August 2011

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Männer für alle Fälle – Hinter den Kulissen der FH

Klack, Klappe auf, hunderte grüne Papiertücher hinein. Zack, Klappe zu. Routiniert befüllt Joachim Jahn den Plastikkasten an der hell gefliesten Wand. Ein weiterer geübter Handgriff rechts am Waschbecken vorbei, und aus dem Seifenspender fließt wieder honigfarbene Handwaschlösung. Anschließend kontrolliert er die Kabinen. Fünf Sekunden später steht der 47-Jährige schon wieder auf dem Flur. Hier wartet ein Einkaufswagen voller Papierrollen, Einweghandtücher und randvoller Seifenflaschen. Zügig geht der Hausservice-Mitarbeiter durch die Flure der Fachhochschule Düsseldorf: Ab durchs Treppenhaus, Aufzüge rauf, Aufzüge runter. Durch den H-Trakt, S-Trakt, L-Trakt, M-Trakt, N- und AB-Trakt. Kurz ins Lager, dann noch in den Erweiterungsbau. Ein Waschraum folgt auf den anderen. „Ein Schrittzähler wäre gut, um mal zu sehen, wie viele Kilometer wir jeden Tag zurücklegen!“

Für die meisten, ist der gelernte Elektroinstallateur überzeugt, ist die Arbeit des Hausservice-Teams selbstverständlich. Nur wenn Papier oder Seife fehlen, komme sofort eine Rückmeldung. „Vor kurzem hat mir aber mal jemand gesagt, dass wir hier den wichtigsten Job machen.“ Darüber haben sich er und seine Kollegen Raif Mustafa, Erwin Krengel und Hermann-Josef Becker sehr gefreut.

Es ist 8.45 Uhr. Der erste tägliche Kontrollgang in dem circa 40.000 Quadratmeter großen Gebäude ist beendet. Zuvor hat sich Jahn bereits um den Müll gekümmert, der täglich an der FH anfällt. Heute waren es drei 140 Kilo schwere Tonnen, die er in der hauseigenen Müllpresse zerkleinert hat.

Jetzt überprüft er noch die Brand- und Fluchttüren. Danach eilt er zurück ins Büro H9, um einen Besen und einen blauen Sack zu holen: Ein Teil des Außenareals muss noch von Laub und Unrat wie Kippen, Kaugummis, Getränkebechern und Zigarettenverpackungen befreit werden. Insbesondere im Audimax und in dessen Umgebung wird er immer fündig. „Die Wahrscheinlichkeit, dass hier was liegen bleibt, oder jemand etwas verliert ist sehr groß“, bestätigt Hausmeister Hermann-Josef Becker. Insbesondere nach dem Semesterabschluss oder größeren Ereignissen wie dem „Tag der Offenen Tür“ muss drinnen wie draußen immer viel aufgeräumt werden.

Im FH-Alltag, fährt Becker fort, gibt es sowieso nichts, was nicht verloren wird. Sogar abgemeldete Autos und einige Fahrräder und Motorroller hat sein Team schon in der hauseigenen Tiefgarage vorgefunden. Für kleinere Gegenstände haben sie ein Fundbüro eingerichtet. Ein Jahr lang wird hier Verlorengegangenes archiviert. Neben den üblichen „Verdächtigen“ wie USB-Sticks, Handys, Schals, Regenschirmen und Schlüsseln finden sich mitunter auch kuriose Dinge: Eine aufwendig gehäkelte, neonfarbene Umhängetasche, ein grau-pinkfarbenes Retro-Kosmetiktäschchen voller leerer Cremedosen oder eine ungeöffnete, abgelaufene Ravioli-Dose – manchmal wundern sich die FH-Mitarbeiter schon, was Studierende so alles mit sich herumtragen und vergessen. Viele von ihnen kennen sie bereits persönlich: „In der Regel sind es immer die gleichen Gesichter, die hier reinkommen und uns nach ihrer Jacke fragen.“

Dass kein Tag dem anderen gleicht, schätzen sie an ihrer Arbeit sehr. Hausmeister Krengel: „Unser Job macht viel Spaß. Trotz ständig wiederkehrender Aufgaben kann man nie genau abschätzen, wie der Tag wird.“ Ihr Tätigkeitsfeld ist vielfältig. Gekümmert wird sich um alles, was neben dem Müll und den Kontrollgängen täglich anfällt. Und das ist eine ganze Menge: Rund 1200 Türen auf- und zuschließen, Schlösser austauschen, die Postannahme vertreten, E-Mailanfragen bearbeiten, das Gebäude und die Eingänge sauber halten, Schlüsselbestellungen und -gravuren, Handwerker begleiten, Möbel für Veranstaltungen bereitstellen sowie im Winter Salz streuen und das FH-Gelände via Traktor von Schnee und Eis befreien. „Es ist wie bei einem Film, wo man ja auch immer nur die Schauspieler, aber nicht die Leute dahinter sieht. Schauen Sie sich mal den Nachspann an!“, fasst es Hermann-Josef Becker zusammen.

Von dem engagierten Einsatz des Hausservice-Teams profitieren sogar die Tiere in dem rund 2000 Quadratmeter großen Außenareal voller Pflanzen und Sträucher. In diesem haben eine Ente und ihre sechs Küken ihr Zuhause gefunden. Neben ausreichend Ruhe bekommen sie hier von den Mitarbeitern des Gebäudemanagements auch die eine oder andere Extraportion Futter. „Wir sind eben“, sagt Erwin Krengel, „die Männer für alle Fälle!“


Hausmeister Hermann-Josef Becker hat in jeder Situation den passenden Schlüssel parat.



Ob fehlende Stühle, klemmende Türen oder vereiste Treppen – die Hausmeister Erwin Krengel (links) und Hermann-Josef Becker (rechts) sowie Aushilfe Joachim Jahn sind stets zur Stelle.



Immer im Einsatz – rund 200 Toiletten kontrolliert Joachim Jahn täglich bei seinem zweistündigen Rundgang in der FH. Fotos (3): Kristina Belka

FH Düsseldorf
02.01.2012 - 18:22

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