„Klein-Tokyo“ liegt am Rhein – Eröffnungsveranstaltung der Japanwoche an der FH Düsseldorf
„Klein-Tokyo“ liegt am Rhein – nirgendwo in Deutschland leben und arbeiten so viele Japaner wie in Düsseldorf. Passend zum Jubiläum „150 Jahre Freundschaft Deutschland-Japan“ findet in der Landeshauptstadt vom 21. bis 28. Mai die Japan-Woche statt, an der sich auch die Fachhochschule Düsseldorf unter dem Motto „Japan in Studium und Wissenschaft“ mit einem vielfältigen Angebot beteiligt.
Am 24. Januar 1861 schlossen Japan und Preußen (zu dem Düsseldorf damals gehörte) einen ersten Handels- und Schifffahrtsvertrag in Edo, dem heutigen Tokyo. Seither gibt es vielfältige und intensive Beziehungen zwischen den beiden Staaten.
Das 150jährige Jubiläum wird in diesem Jahr mit zahlreichen Veranstaltungen in beiden Ländern gewürdigt – in Politik, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft. Auch viele deutsche Hochschulen führen „Japan-Wochen“ durch, um das Bewusstsein für die guten gegenseitigen Beziehungen zu verdeutlichen. Die FH Düsseldorf gehört dabei zu den 18 Hochschulen bundesweit, deren „Japan-Woche“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Ziel der Förderung ist es, die Kooperationen zwischen japanischen und deutschen Hochschulen zu fördern, die Kenntnisse über die japanische Studien- und Forschungslandschaft zu erhöhen, Anreize für ein Studium oder einen Forschungsaufenthalt in Japan zu bieten und einen Beitrag zur Integration von japanischen Studierenden und Wissenschaftlern zu leisten.
Der Erweiterungsbau wird zum „Japan-Haus“
Am 23. Mai 2011 fand die Eröffnung der Japan-Woche an der FH im Rahmen eines Festaktes im Foyer des Erweiterungsbaus statt. Eröffnet wurde die Veranstaltung von der Präsidentin, Prof. Dr. Brigitte Grass, die mit einem herausragenden Programmpunkt den Startschuss für die Veranstaltung gab: Am Erweiterungsbau der Fachhochschule präsentierte sie den Besuchern das eigens für die Japanwoche nach einem Entwurf des Design-Studenten Lars Uebags geschaffene Wandgemälde „Große Freundschaft mit Japan“ - dieses setzt sich aus 70 kugeligen Figuren zusammen, die an das rote Sonnensymbol der japanischen Flagge erinnern und sich als Ausdruck der Freundschaft gegenseitig in den Händen halten. Die Verbindung zu Deutschland wird durch drei schwarz-rot-goldene Figuren hergestellt. Einher ging die erstmalige Präsentation des Gemäldes mit einer Umbenennung des Erweiterungsbaus in „Japan-Haus“. Hiermit solle die besondere Freundschaft und Verbundenheit der FH Düsseldorf zum Land der aufgehenden Sonne unterstrichen werden, wie die Präsidentin in ihrer Ansprache betonte. Darüber hinaus regte sie die Gründung eines fachbereichs- und hochschulübergreifenden Japan-Arbeitskreises an, um die mannigfachen Japan-Aktivitäten zu bündeln und auch organisatorisch zu verankern.
Als Festredner konnte die Hochschule darüber hinaus den japanischen Generalkonsul in Düsseldorf, Kiyoshi Koinuma, begrüßen, der sich begeistert von den Aktionen und Programmpunkten zeigte: „Die Fachhochschule leistet einen hervorragenden Beitrag zur interkulturellen Zusammenarbeit. Ich bin davon überzeugt, dass es durch diese Woche gelingen wird, bei vielen jungen Menschen an Ihrer Hochschule und darüber hinaus das Interesse für Japan zu wecken oder zu steigern.“ Weitere Grußworte richteten Bürgermeisterin Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann sowie die Asien-Referentin des NRW-Wissenschaftsministeriums, Martina Munsel, an die Besucherinnen und Besucher. Auch Munsel würdigte das Engagement der zahlreichen am Programm Beteiligten: „Die Freundschaft unserer Länder muss von den heranwachsenden Generationen getragen werden. Als Jurymitglied der Förderkommission des Ministeriums kann ich Ihnen versichern, dass Sie sich mit Ihrem abwechslungsreichen und hochwertigen Programm gegen eine starke Konkurrenz haben durchsetzen können: Ich gratuliere Ihnen herzlich!“ Musikalisch umrahmt wurde der Festakt von der Big Band der Fachhochschule sowie vom „Mozart-Quartett“ rund um Prof. Dr. Wolfgang Ziegler.
Wunderbare Stimmung bei sommerlichen Temperaturen
Den abschließenden Teil der Veranstaltung bildete eine von der Präsidentin moderierte Podiumsdiskussion zum Thema frauenpolitische Schwerpunkte in Japan und Deutschland. Als Diskutantinnen konnten die frühere Bundesfrauenministerin und Bundestagspräsidentin Prof. Dr. Rita Süssmuth, Prof. Dr. Dr. h.c. Michiko Mae, Lehrstuhlinhaberin am Institut für Modernes Japan an der Heinrich-Heine-Universität sowie die Studentin Stefanie Müller gewonnen werden. Deutlich wurde hierbei vor allem, dass es in beiden Ländern, wenn auch in unterschiedlichem Maße und mit verschiedenen Schwerpunkten, nicht grundsätzlich an Maßnahmen und gesetzlichen Regelungen fehlt, um Frauen gleichberechtigte Chancen im Bereich der Bildung und auf dem Arbeitsmarkt zu verschaffen. Das Problem läge aber nach wie vor in vielen Bereichen in der Umsetzung. Dies gelte insbesondere auch in Hinblick auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Trotz dieses eher nachdenklich stimmenden Fazits war die Stimmung unter den Besuchern auch bei der folgenden Party im „japanischen Garten“ des (ehemaligen) Erweiterungsbaus hervorragend – und auch die beiden Hauptorganisatoren, Prof. Dr. Karin Welkert-Schmitt und Prof. Dr. Eng. Jens Herder, zeigten sich erfreut über den großen Anklang: „Das Ergebnis der Veranstaltung beweist, dass wir untereinander fachbereichsübergreifend sehr gute Kontakte pflegen“, resümiert Welkert-Schmitt, „und es ist besonders bemerkenswert, dass im Laufe der Vorbereitungszeit immer mehr engagierte Personen dazugekommen sind und uns tatkräftig unterstützt haben.“ Sommerliche Temperaturen und DJ-Klänge sorgten schließlich auch bis weit nach dem Ende des offiziellen Programms für einen gelungenen ersten Abend der Japanwoche.