1+1 Grafikdesign – Werkschau und Doppelausstellung zu Shinnoske Sugisaki und Yoshimaru Takahashi
Anlässlich des Beginns der Japanwoche an der Fachhochschule Düsseldorf fand am Abend des 24. Mai die Eröffnung einer besonderen Doppelausstellung im Erweiterungsbau statt – der an jenem Abend auch gleich in „Japan-Haus“ umbenannt wurde. Vor diesem Hintergrund wundert es nicht, dass sich auch die Ausstellung „1+1 Grafikdesign“ zwei japanischen Künstlern widmet und das gestalterische Werk von Shinnoske Sugisaki und Yoshimaru Takahashi präsentiert. Die beiden Professoren der Partneruniversität aus Osaka gehören seit Jahren zu den anerkanntesten Designern und Plakatgestaltern Japans, deren Arbeit durch klare Konzeption und präzise Formgebung besticht. Sugisaki und Takahashi lehren an der Osaka University of Arts und sind mit Vorträgen und Workshops auf der ganzen Welt vertreten. Ihre Arbeiten finden sich in den wichtigsten Plakatsammlungen der Museen in Asien, Europa und den USA.
Jedoch lassen sich einige Unterschiede in der künstlerischen Herangehensweise deutlich ausmachen, wie Prof. Victor Malsy, der zusammen mit Prof. Philipp Teufel und Studierenden des Fachbereichs Design die Ausstellung konzipierte, erläutert: "In gewisser Weise sind die beiden Künstler wie Yin und Yang: Während Sugisaki die serielle, abstrakte Gestaltung bevorzugt, wählt Takahashi häufig traditionelle japanische Motive als Darstellungsformen.“
Den Eckpfeiler des Werkes von Yoshimaru Takahashi bildet die Auffassung, dass Grafikdesign die Zeit widerspiegelt. Auf dieser Basis sucht er nach organischen Ausdrücken in der visuellen Kommunikation. Dies spiegelt sich auch in der Ausstellung „Fließende Schriftzeichen“ wider: Obwohl Schriftzeichen zunächst Symbole sind, die Worte übermitteln, geben gerade Handschriften neben symbolischen Informationen auch Aufschlüsse über den Charakter oder Gemütszustand der Schreibenden. Die Werkgruppe der fließenden Schriftzeichen ergießt sich in eleganter Form und übermittelt visuell sowohl sachlich-funktionale wie auch menschlich-emotionale Aspekte, wie Takahashi erläutert: „Die japanischen Schriftzeichen reichen über die Rationalität hinaus und besitzen eine eigene Ausdruckskraft. Ihre organischen Kurven sind vielfältig und befreien sie von den Fesseln ihres quadratischen Rahmens.“
Shinnoske Sugisaki wiederum definiert Design als Prozess, bei dem Informationen so aufbereitet werden, dass sie Impressionen erzeugen – sein Ziel ist eine ebenso klare wie effiziente Kommunikation. Diese erreicht er in seinen Entwürfen durch einfache, geometrische Figuren wie Linien oder Kreise, die für Konzentration und Stimulanz sorgen. Die ausgestellten Kunstwerke werden auch über die Präsentation hinaus immer wieder an der FH zu sehen sein, denn beide Designer haben dem Archiv vom ‚Labor Visuell’ am Fachbereich Design aus Anlass der Japanwoche 24 ihrer wichtigsten Arbeiten geschenkt.
Weitere Informationen finden Interessierte unter www.shinn.co.jp und www.kokokumaru.com