Fachhochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences
 
 
 

13. Februar 2012

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Design-Rundgang 2012: Spannende Einblicke in die Welt der Kommunikations- und Gestaltungskünste

Der Höhepunkt für alle Düsseldorfer Design-Fans: Vom 9. bis 11. Februar präsentierten die Absolventinnen und Absolventen des Fachbereichs Design wieder einmal ihre vielversprechenden Abschlussarbeiten, die im Wintersemester 2011/2012 in den Studiengängen „Kommunikationsdesign“, „Applied Art and Design“ und „Exhibition Design“ entstanden sind.
Auch in diesem Semester wurden den Besuchern überraschende Perspektiven und spannende Exponate geboten: Dreizehn der insgesamt 93 Nachwuchs-Designerinnen und -Designer spezialisierten sich dabei auf das Schmuck- und Produktdesign. Im Bereich Kommunikations-design entstanden 76 Abschlussarbeiten, weitere vier im Master-Studiengang „Exhibition Design“. Die Präsentationen boten einen umfassenden Überblick über sämtliche künstlerischen Darstellungsformen in einer breiten Themenpalette: Das Angebot reichte von ausgefallenen Schmuckstücken wie etwa Perlen aus Papier über die Konzeption von Musikvideos, einem Fotobuch zum Thema Schattenphotographie in der Tierwelt und der filmischen Dokumentation „Ruhrpottromantik“ über die Metropole Ruhr bis hin zur Gestaltung einer Fundraising-Kampagne zur Katastrophenhilfe für Japan oder der Entwicklung eines Orientierungssystems für den Neubau der Fachhochschule.

„ausschildern, kennzeichnen, markieren“
Labyrinthisch geht es zu in den Räumen des derzeitigen Standorts Nord an der Georg-Glock-Straße. Größere Klarheit und Transparenz verspricht der Masterplan für den geplanten Neubau in Derendorf – doch auch hier wird eine nutzerfreundliche Beschilderung und Wegeführung vonnöten sein. Mit der Konzeption eines solchen Orientierungssystems hat sich daher Benjamin Brinkmann beschäftigt. Der Absolvent des Studiengangs Kommunikationsdesign ging in seiner Konzeption dabei zunächst von der an vielen Hochschulen grassierenden „Wandzettelwirtschaft“ aus, die er in ein veredeltes Beschilderungssystem transponierte: „Das Orientierungssystem besteht im Grunde aus bedrucktem Papier, dessen Bestandteile wie Tapeten auf die Wände geklebt werden können. Um die Orientierung auch für Erstsemester oder Besucher zu erleichtern, sind dabei die einzelnen Fachbereiche in unterschiedlichen Farben markiert, so dass man direkt weiß, wonach man sich orientieren kann“, erläutert Brinkmann seinen Entwurf. „Die Modularität der einzelnen Bestandteile garantiert dabei, dass man im Gegensatz zu Metallplatten oder ähnlichem flexibel auf etwaige räumliche Veränderungen reagieren kann“.

„deafmag“
Mit einem anderen Aspekt der Orientierungshilfe haben sich wiederum Andreas Ruhe und Alexandros Michalakopoulos beschäftigt: Da die meisten Schriftsysteme im Wesentlichen auf der Lautsprache basieren, leiden nach Schätzungen verschiedener Interessenverbände bis zu 80 % aller Gehörlosen unter Leseschwächen. Diesem Umstand wurde bislang allerdings kaum Rechnung getragen, weshalb die beiden Absolventen ein eigenes Magazin für Gehörlose entwickelt haben. Texte und Bilder des Magazins werden hierin mit einer digitalen Ebene verbunden, die mit Einsatz eines Smartphones durch Scannen der Bilder Videos abspielen, in denen durch Wiederholungen einzelner Textpassagen sowohl Lesehilfen gegeben als auch Zusatzinformationen vermittelt werden. Diese erfolgen nicht nur in Gebärdensprache, sondern auch mit Untertiteln, so dass die Inhalte auch für Nicht-Gehörlose interessant sind.

„Darwinsche Finken suchen“
Das war das Motto der Abschlussarbeit von Katharina Hauke, in der sie experimentelle audiovisuelle Arbeiten konzipiert und realisiert hat. In ihrer Herangehensweise hat sie sich dabei an der Methode Charles Darwins orientiert, der zwar als einer der bedeutendsten Naturforscher in die Geschichte einging, aber als Absolvent medizinischer und theologischer Studien selbst eigentlich keinen naturwissenschaftlichen Hintergrund hatte. „Mit der gleichen Unbefangenheit wollte auch ich mich meinen Themen nähern“, beschreibt die Jung-Designerin ihre Herangehensweise: „Darwin hat gerade hierdurch Dinge entdeckt, die andere nicht gefunden haben und auch ich wollte eine Perspektive einnehmen, die über meine Kenntnisse hinausgehen“. Mit eigens konstruierten Kameras und Mikrofonen haben sich ihr hierdurch Motive erschlossen, die dem üblichen Blick entgehen und so ganz neue, überraschende Perspektiven bieten.
Eine ungewöhnliche Formensprache hat auch Hendrike Roers in ihrer Abschlussarbeit im Bereich Produktdesign gefunden. Während eines Sommerurlaubs in Spanien inspirierten sie die Ornamente und die organischen Strukturen der andalusisch-islamischen Kunst. Auf der Grundlage der sogenannten „Girih-Kacheln“, einem Satz von fünf verschiedenen geometrischen Fliesenformen, die in nahezu unbegrenzten Variationen aneinandergereiht werden können und dabei immer wieder neue harmonische Muster ergeben, entwickelte sie verschiedene Skulpturen-Muster aus Papier und Pergament. Diese sehen jedoch nicht nur schön aus, sondern können auch ganz praktische Anwendung finden, etwa als Wand- oder Körperschmuck oder auch als Lampenschirme.


Benjamin Brinkmann hat in seiner Abschlussarbeit ein Orientierungssystem für den Campus Derendorf konzipiert.



„Deafmag“ lautet der Titel des Magazins für Gehörlose, das Andreas Ruhe (re.) und Alexandros Michalakopoulos gestaltet haben.



Inspiriert von andalusisch-islamischer Kunst, hat Hendrike Roers Skulpturenmuster entworfen, die beispielsweise als Wandschmuck Einsatz finden können. Fotos (3): Jörg Reich

FH Düsseldorf
20.12.2012 - 13:42

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