Fachhochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences
 
 
 

26. März 2012

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Miteinander voneinander lernen – lebendiger Austausch zwischen Ghana und Deutschland

Rote Erde, glühende Hitze, kaum ein Windhauch – doch von Trägheit keine Spur! Kein Wunder: angesichts des spannendes Programms und des intensiven Austausches nutzten die ghanaischen und Düsseldorfer Studierenden selbst die Mittagspausen unter dem Baum oder die Abendstunden, um Referate und Gruppenarbeiten für den nächsten Tag vorzubereiten. Innerhalb der Hochschulpartnerschaft des Fachbereichs Sozial- und Kulturwissenschaften mit der University for Development Studies (UDS) in Tamale/Wa, im Norden Ghanas, hatte Prof. Dr. Walter Eberlei, Professor für Sozialwissenschaften unter besonderer Berücksichtigung internationaler Entwicklung, zusammen mit der ghanaischen Kollegin Dr. Agnes Apusigah und Dr. Osman Kanton sowie den Professorinnen Dr. Doris Krumpholz und Dr. Angelika Gregor vom 9. bis 24. März 2011 eine Summer School in dem westafrikanischen Staat organisiert. Ähnlich wie die 2010 in Düsseldorf veranstaltete Summer School mit den Partnern nahmen insgesamt etwa 30 Master-Studierende - davon zwölf Studierende des Master-Studienganges Empowerment Studies an der FH D - aus Ghana und Deutschland teil. Das attraktive, zu weiten Teilen drittmittelfinanzierte Projekt, zeigt einmal mehr die weltoffene und praxisorientierte Lehre an der Fachhochschule Düsseldorf.

„Man kann nicht sagen, dass es in einem Land besser oder schlechter ist als in dem anderen. Aber durch das hinzugewonnene Wissen und den Vergleich kann man Dinge verbessern“
Übergreifendes Thema war die zivilgesellschaftliche Beteiligung gesellschaftspolitischer Prozesse. Walter Eberlei, Koordinator der seit 2008 bestehenden Hochschulpartnerschaft und Leiter der Forschungsstelle Entwicklungspolitik, führte in das Thema am Beispiel Nordrhein-Westfalens ein. Einblicke in die Genderforschung und progressive Entwicklung Ghanas gab Dr. Apusigah. Speziell auf die Rechte der Kinder ging Dr. Angelika Gregor, Professorin für Rechtswissenschaft, insbesondere Jugendhilfe, Jugend- und Familienrecht an der FH D ein. Über Organisationsstrukturen und Kulturen referierte Dr. Doris Krumpholz, Professorin für Psychologie. Den Abschluss des fünftägigen, ersten Teils in Tamale bildete Dr. Osman Kanton von der UDS mit seinem Vortrag zur Partizipation und Bewegung der Kommunen. Sowohl die einzelnen Vorträge als auch die jeweils anschließenden inhaltlich bezogenen Präsentationen der ghanaischen und deutschen Studierenden sorgten für einen lebendigen Austausch. „Es ist einfach wichtig zu sehen, wie andere Länder mit Problemen umgehen, zum Beispiel in Hinblick auf die geringe Beteiligung von Frauen in der Regierung. Man kann nicht sagen, dass es in einem Land besser oder schlechter ist als in dem anderen. Aber durch das hinzugewonnene Wissen und den Vergleich kann man Dinge verbessern“, sagt Faustina Ayambire, Studentin an der UDS.

Praktische Umsetzung
Wie sich die zivilgesellschaftliche Beteiligung auch tatsächlich praktisch umsetzen und gestalten lässt, davon konnten sich die Studierenden gleich mehrfach in Tamale überzeugen. An drei Nachmittagen besichtigten sie zusammen mit den Lehrenden verschiedene NGOs (Non-Government Organisations), das heißt Nicht-Regierungs-Organisationen. Sei es Campfed, eine Organisation, die sich auf die Schul- und Ausbildung von Mädchen und jungen Frauen im Norden Ghanas spezialisiert hat, der Christian Children’s Fund oder die NGO Social Enterprise Development (SEND) – sie alle spiegeln die konstruktive Zusammenarbeit mit den Kommunen und dem Netzwerk mit anderen NGOs wider.
Die zweite Woche verbrachten die zwölf Studierenden bei ihren ghanaischen Kommilitoninnen und Kommilitonen, die in verschiedenen Städten und Regionen Ghanas leben und bereits arbeiten, um sich einen tieferen Einblick in die Lebens- und Arbeitsverhältnisse zu verschaffen. Unisono lautete der Tenor: „Eine überaus spannende und bereichernde Zeit, in der wir unser Wissen vertiefen und erweitern konnten.“
Auch der Initiator Walter Eberlei freut sich über die beiderseitige positive Resonanz: „Die Summer School ist Teil und sicher auch Höhepunkt der vom DAAD in den Jahren 2009-2012 mit rund 100.000 Euro geförderten ‚Fachbezogenen Hochschulpartnerschaft’. Im kommenden Jahr werden wir in jedem Fall einen Folgeantrag stellen“.


Von Hitzeträgheit oder Siesta kein Spur: Selbst die Mittagspausen nutzen die Studierenden, um sich auszutauschen oder Workshops für Ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen vorzubereiten.



In Gruppenarbeiten lösten die Studierenden Aufgaben und brachten ihre Gedanken und Ideen ein.

FH Düsseldorf
20.12.2012 - 13:42

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