Fachhochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences
 
 
 

18. Juni 2012

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„Raumwandler“ – Multidisziplinäres Symposium zum zeitgenössischen Raumbegriff

Wie werden die Räume der Zukunft aussehen? Wie werden sich diese wandeln? Welche Themen und Arbeitsbereiche werden dem Berufsfeld der Innenarchitektur ihre zukünftige Existenzberechtigung geben und welche Inhalte werden für eine aktuelle Innenraumlehre relevant sein? Mit diesen Fragen beschäftigte sich am 15. Juni 2012 ein multidisziplinäres Symposium an der Peter Behrens School of Architecture (PBSA), dem Fachbereich Architektur. Ziel war es, Impulse für eine Neupositionierung der Innenraum-Lehre zu diskutieren und damit eine aktuelle Debatte über die Zukunft der Disziplin der Innenarchitektur aufzugreifen. Im Mittelpunkt standen unterschiedliche, sowohl aktuelle als auch visionäre "Raum"-Positionen jenseits des klassischen Verständnisses von Innenraum, die sich mit der Komplexität, Authentizität und Relevanz der Innenarchitektur sowie persönlichen Haltungen befassten.

War die Innenarchitektur bisher vor allem durch ihre klassischen Aufgaben geprägt, kann und muss sich diese Disziplin heute neuen Aufgabenbereichen und Problemstellungen öffnen. So treten neben das Design verstärkt strategische Konzepte. Fünf internationale Gastreferenten aus unterschiedlichsten Disziplinen – von Architektur und Design über Informatik und Musik bis hin zu Sozial- und Erziehungswissenschaften – näherten sich daher in Form von Impulsvorträgen dem Thema aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln, die den Bogen zu den Anforderungen und Potenzialen einer zeitgenössischen Innenraumlehre schlugen. So vertrat der Musiker, Komponist und Architekturtheoretiker Christopher Dell die These, dass Raum zunehmend als ein Handlungsfeld betrachtet werden muss und weniger als eine statische Einrichtung: „Der performative Raum wird als Handlungsverlauf interpretiert und damit als dynamisches Gebilde identifiziert“, so der Theoretiker. Eine ähnliche Perspektive nahm auch Prof. Dr. Thomas Münch vom Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der FH D ein, der das Raumkonzept aus dem Blickwinkel der Sozialen Arbeit untersuchte. Hier sei Raum nicht etwas Gegebenes, sondern eine Anordnung von Dingen und Menschen, die durch die Gesellschaft erst hergestellt werde. „Für die Profession der Sozialarbeit liest ein neuer analytischer Blick die Lebensumstände der unterschiedlichen Zielgruppen anders und muss weiterhin in der Entwicklung neuer, nutzerorientierter Angebote das neue Raumverständnis implementieren“, fasst der Wissenschaftler seine Ansichten zusammen.

Im Rahmenprogramm des Symposiums präsentierten schließlich Studierende des Masterstudiengangs „Exhibition Design“ die Ausstellung „Raumpositionen“, die aktuelle Strömungen der Innenarchitektur sowie die unterschiedlichen Positionen der Lehrenden der PBSA herausarbeitet. Von der erfolgreichen Veranstaltung, die rund 160 Teilnehmer/innen in das Japan-Haus der FH lockte, war auch der Organisator, Prof. Stefan Korschildgen, erfreut. „Ich bin davon überzeugt, dass eine strategisch und offen gedachte Innenarchitektur zukünftig die wesentlichen nachhaltigen Beiträge zu gesellschaftlich-kulturellen und wirtschaftlichen Aspekten des Bauens leisten wird“, so das Fazit des Architekturprofessors.


Seine ungewöhnliche „Lecture Performance“ ergänzte der Grammy-nominierte Referent Christopher Dell mit kurzen musikalischen Einlagen auf dem Vibraphon. Foto: Jörg Reich

FH Düsseldorf
20.12.2012 - 13:42

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