Fachhochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences
 
 
 

18. Mai 2012

<< zurück zur Übersicht

Forschungsflug der Fachhochschule Düsseldorf bestätigt: Schon vor dem Einpumpen von Dichtungsschlamm nur noch relativ geringe Methan-Emissionen von der havarierten Gasbohrinsel ELGIN in der Nordsee

Die Fachhochschule Düsseldorf hat am 12. Mai 2012 zusammen mit der Firma TIB Infrared Solutions einen ausgedehnten Forschungsflug zur ELGIN-Gasbohrinsel in der Nordsee zwischen Schottland und Norwegen unternommen. Bei der Bohrinsel war am 25. März 2012 ein Gasleck entstanden, bei dem große Mengen von Methan-Gas austraten. Aufgrund von befürchteter Explosionsgefahr wurde eine drei Meilen umfassende Sperrzone rings um die Bohrinsel errichtet.

Ziel des Forschungsflugs der FH D war die Bestimmung der aktuell an der Bohrinsel in der Atmosphäre vorhandene Methankonzentration noch vor dem Einpumpen von Dichtungsschlamm und die Lokalisierung der Gaswolke. Darüber hinaus sollte bei dem Forschungsflug ermittelt werden, ob auch das hochgiftige H2S-Gas (Schwefelwasserstoff) emittiert wurde, wie von Umweltverbänden vermutet worden war.

Der Forschungsflug wurde vom Labor für Umweltmesstechnik der Fachhochschule Düsseldorf durch Prof. Dr. Konradin Weber und Andreas Vogel in Zusammenarbeit mit Thomas Zimmermann von der TIB Infrared Solutions GmbH durchgeführt. Die Fachhochschule hatte hierzu zwei leistungsfähige FTIR-Spektrometer und einen hochempfindlichen H2S-Sensor an Bord. Die TIB Solutions brachte eine Thermographie-Kamera mit Wellenlängenselektion zum Einsatz.

Aufgrund der Aktualität des Themas erhielten die Mitarbeiter des Labors für Umweltmesstechnik eine Einfluggenehmigung für die Sperrzone und konnten die Bohrinsel vom Forschungsflugzeug in Spiralflügen von niedriger Höhe zwischen 75 bis hin zu 1000 Metern Höhe umfliegen. Durch diesen Spiralflug konnte mit dem Forschungsflugzeug nachgewiesen werden, dass nur noch relativ geringe Mengen an Methan emittiert wurden. In der dem Wind abgewandten Seite der Bohrinsel wurden zumeist nur Konzentrationen gefunden, die geringfügig über der natürlichen Hintergrundkonzentration lagen. Das in Frage stehende Gas H2S konnte bis hin zu extrem niedrigen Konzentrationen im ppb-Bereich (parts per billion) nicht nachgewiesen werden. Auch die Thermographie-Aufnahmen zeigten keine erkennbare Gaswolke mehr.

Damit konnte durch diesen Forschungsflug der FH D nachgewiesen werden, dass offensichtlich die Gasemissionen durch das Gasleck deutlich nachgelassen hatten. Allerdings stellten die Wissenschaftler vom Forschungsflugzeug aus auch fest, dass von der Bohrinsel eine gelblich braune Flüssigkeit abgegeben wurde, die als deutlich sichtbare Spur auf der Wasseroberfläche schwamm.


Blick auf die ELGIN-Bohrinsel vom Forschungsflugzeug des Labors für Umweltmesstechnik.



Deutlich ist am rechten unteren Bildrand die gelb-braune ausgetretene Flüssigkeit zu erkennen. Fotos (2): Labor für Umweltmesstechnik

FH Düsseldorf
20.12.2012 - 13:42

Suche >>
Impressum >>

Anmelden >>