FH Düsseldorf unter den Gewinnern der Ausschreibung
Einkaufen auf Online-Shops wird den Konsumenten mit dem One-Click-Prinzip einfach gemacht, doch mit dem Verbraucherschutz tun sich Internethändler schwer. Der Kauf von Produkten wie Bücher, Textilien oder Elektroartikel war noch nie so einfach wie heute. Dank einer flächendeckenden Breitbandanbindung der Privathaushalte erfreut sich der Online-Handel größter Beliebtheit. Bereits über 69% aller Deutschen haben laut dem Institut für Demoskopie Allensbach schon einmal online Waren bezogen. Einfach, bequem und ohne Risiko, so lautet das verlockende Angebot der Online-Händler. Neben der Überweisung des Rechnungsbetrages fließen seitens der Konsumenten zumeist weitere Informationen in Richtung der Anbieter - mit und ohne ihr Wissen. Was mit diesen Daten geschieht, bleibt oftmals im Verborgenen. Die Frage nach dem Umgang mit digitalisierten Verbraucherinformationen wird bisweilen nicht beantwortet. Hier fehlt es vor allem an empirischer Evidenz in der digitalen Verbraucherforschung.
Der Forschungsschwerpunkt Kommunikationsforschung der Fachhochschule Düsseldorf (kommunikationsforschung.fh-duesseldorf.de/) konnte in diesem Kontext mit seinem Konzept zur „Erhebung verbraucherbezogener Akzeptanz- und Reaktanzkriterien bei Angebot und Nutzung digitalisierter Informationen im Kaufprozess über Onlinemedien und neue Technologien“ bei der durch das Wissenschaftsministerium, das Verbraucherschutzministerium und die Verbraucherzentrale NRW erstmalig initiierten Ausschreibung „Verbraucherforschung NRW“ mit einem Gesamtfördervolumen von 100.000 Euro überzeugen.
Als eine von sieben geförderten NRW-Hochschulen widmet sich die Fachhochschule Düsseldorf zukünftig insbesondere den Fragen des digitalen Verbraucherschutzes. Sowohl im Online- als auch im stationären Handel werden zunehmend Kaufprozesse digitalisiert. „Der Verbraucher ahnt im digitalen Handel vielfach noch gar nicht, welche Daten er beim Kauf preisgibt. Das von uns initiierte Forschungsprojekt zielt darauf ab, den Status Quo aus Verbrauchersicht hinsichtlich der Akzeptanz dieser Datennutzung zu erfassen. Die Förderung eröffnet uns hierbei einen neuen Handlungsspielraum, für den wir sehr dankbar sind.“, sagt Prof. Dr. Sven Pagel, Sprecher des Forschungsschwerpunktes Kommunikationsforschung. Bastian Dinter, Mitarbeiter im Forschungsprojekt ergänzt: „Der systematische Einsatz von Behavioral Targeting und Data Mining Programmen in der Kundenkommunikation, Fragen der Sicherheit bei der elektronischen Übermittlung von Kundendaten beim Online-Kauf oder das Auslesen von Datensätzen aus mobilen Endgeräten sind höchst relevante Themenfelder des digitalen Verbraucherschutzes. Wir möchten uns diesen Themenstellungen aus betriebswirtschaftlicher und kommunikationswissenschaftlicher Perspektive nähern und dabei den Verbraucher in den Fokus rücken.“
Die seitens des Wissenschaftsministeriums gemeinsam mit dem Verbraucherministerium und der Verbraucherzentrale NRW bereitgestellten Mittel sollen die Forscher der FH Düsseldorf insbesondere in der Projektplanungsphase und beim Einwerben von Drittmitteln auf EU- und Bundesebene unterstützen.
Der Forschungsschwerpunkt Kommunikationsforschung ist ein vom Land NRW anerkannter Forschungsschwerpunkt der Fachhochschule Düsseldorf. Mit den beteiligten Fachbereichen Wirtschaft, Design sowie Sozial- und Kulturwissenschaften ist er interdisziplinär ausgerichtet. Ziel des Forschungsschwerpunkts ist die Generierung wissenschaftlicher Erkenntnisse an der Schnittstelle von Betriebswirtschaftslehre, Medieninformatik und Kommunikationswissenschaften bei der Untersuchung von Medienkommunikation und Marketingkommunikation. Weitere Informationen sowie eine Übersicht aller weiteren Gewinner der Ausschreibung können der Website des Kompetenzzentrum Verbraucherforschung NRW entnommen werden: www.vz-nrw.de/UNIQ134744250116749/gefoerderte-projekte-2012