Fachhochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences
 
 
 

21. März 2012

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Touchscreen ersetzt Whiteboard

In speziellen Klassenräumen werden bereits elektronische Tafeln eingesetzt, und auch der Wettermann in den Nachrichten präsentiert per Touch-Funktion. Kann die beim Handy erfolgreiche Technik die üblichen Whiteboards damit ersetzen? Eine Forschergruppe des Fachbereichs Medien der FH Düsseldorf unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Thomas Rakow hat die Lesbarkeit von Touchscreen und Whiteboard verglichen. Messungen zeigen: Das Touchscreen ist auch bei dieser Anwendung überlegen.

Eine typische Situation, wie sie täglich hunderte Male vorkommt: Ein Kunde reklamiert einen Softwarefehler. Anstatt das Fehlerbild nun auf die klassischen Tafeln oder sogar Notizblöcke zu skizzieren, wird mit Finger oder Stift auf einen großen Touchscreen an der Wand gemalt. Nach und nach entsteht dabei eine Lösungsskizze, die dem Kunden zugesendet und für zukünftige Anfragen automatisch mit Stichwörtern versehen in einer Datenbank gespeichert werden kann. „Natürlich haben solche Touchscreens ihren Preis“, resümiert Prof. Rakow. „Aber die Arbeit wird erheblich vereinfacht – wenn ihre Nutzbarkeit vergleichbar oder besser ist als bei dem bisher verwendeten Whiteboard.“

Die Nutzbarkeit werde neben der Gestaltung der Software wesentlich durch die Lesbarkeit bestimmt. Nach Angaben des Informatik-Professors verwenden Hersteller hier bislang eher praxisferne Messverfahren, so dass Befragungen von Nutzern leicht zu subjektiven Ergebnissen führen. Deshalb hat das Forscherteam den Kontrast in einer realen Umgebung gemessen. In einem typischen Besprechungsraum wurde die Helligkeit farbiger Flächen im Vergleich zu ihrer Umgebung untersucht. Ihr Fazit: „Touchscreens können ohne Unterschied zu Whiteboards aufgestellt werden“, so Rakow. „Von vorne sind sie sogar aufgrund der eigenen Beleuchtung erheblich kontrastreicher, schräg von der Seite noch ähnlich wie das Whiteboard.“ Auch Farben sind auf dem Touchscreen besser unterscheidbar, da das elektronische Medium hier die Fläche gleichmäßig färbt – im Gegensatz zum Ausmalen auf dem Whiteboard. Wer direkt vor einem Touchscreen steht, wird allerdings durch die große weiße Fläche möglicherweise geblendet. Deshalb untersuchten die Forscher auch, wie alternative Hintergründe die Lesbarkeit beeinflussen. Die Blendung eines weißen Hintergrundes beim E-Board kann nach Angaben der Wissenschaftler durch die Verwendung eines hellgrauen Hintergrundes reduziert werden, ohne die Lesbarkeit wesentlich zu verringern. Das Arbeiten mit dem E-Board strengt dadurch deutlich weniger an.


Mit Touchscreen sind Skizzen sofort auf dem Rechner gespeichert – und auch bei Tageslicht gut lesbar. Foto: FH D

FH Düsseldorf
20.12.2012 - 13:42

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