„First Fire“ für erste Gasturbine der FH D
Gasturbinen sind als extrem komplexe Maschinen heutzutage vielfältig im Einsatz – sei es als Triebwerk für Flugzeuge oder in der Stromerzeugung. In technischen Studiengängen tauchen sie verstärkt in Vertiefungs-Vorlesungen auf. Die meisten Studierenden kennen sie in Form einer Prinzipskizze oder zweidimensional als Bild an der Tafel. Aber kann man eine Gasturbine auch selber bauen?
Diese Frage haben vier Studenten des Fachbereichs Maschinenbau in einer Projektarbeit mit einem klaren „Ja“ beantwortet. Der praktische Beweis wurde nach zahlreichen Arbeitsstunden im Labor mit einem erfolgreichen „First Fire“ erbracht. Angeleitet von Prof. Dr. Matthias Neef haben Maximilian Rödder, Daniel Feseker, Sebastian Förster und Marcus Lehmann über ein Semester hinweg den Umbau eines Abgasturboladers zur Gasturbine in Angriff genommen. Das kleine Aggregat, das normalerweise in einem Mittelklasse-PKW die Abgasenergie verwendet, um die Ladeluft vorzuverdichten, musste mit einer eigenen Ölversorgung und einer Brennkammer ausgerüstet werden. Im Team wurden wichtige Kompetenzen wie praktische Fähigkeiten und Geschick bei der Beschaffung von Teilen eingebracht. Nach zwei Fehlversuchen wurde die Mühe jetzt mit einem kräftigen Pfeifen belohnt: Angetrieben durch das zugeführte Brenngas schnurrte die Turbine auf ihre hohe Drehzahl, die das von Flugtriebwerken bekannte Surren hörbar werden ließ. Wer es selbst nachhören und sehen möchte, schaut nach unter http://youtu.be/JwnT3ncR-4A.
In Folgeprojekten lässt sich die Turbine nun verbessern und vermessen. Auch wenn sie nie effektiv und dauerhaft fliegen oder Strom erzeugen wird, kann die Gasturbine weiter dazu dienen, Kraftwerkstechnik nicht nur zu hören, sondern zu erleben.