Eine musikalische Reise quer durch Europa – Uraufführung der „Europäischen Suite“
Mehr als zwei Jahre lang haben Schülerinnen und Schüler aus vier Ländern gemeinsam geprobt und musiziert. Im März 2013 war es dann endlich soweit: Die „Europäische Suite“ wurde in der Stadthalle von Erkelenz von einem rund 190-köpfigen, internationalen Orchester aus musikbegeisterten Jugendlichen uraufgeführt. Der Komponist dieses Werks: Prof. Dr. Hubert Minkenberg, Dozent für Musik und Neue Medien am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der Fachhochschule Düsseldorf.
Diese Uraufführung war zugleich das grandiose Finale des „Comenius-Projektes“, das vom Leiter der „Mr. P. C. - Big Band“ der beiden Erkelenzer Gymnasien, dem Musiklehrer Horst Couson, vor zwei Jahren ins Leben gerufen und von der Europäischen Union finanziell unterstützt wurde. Ziel des Projektes war vor allem der rege Austausch der Schüler und verschiedenartigen Ensembles auf gegenseitigen Konzertbesuchen. So war die Big Band der Erkelenzer Gymnasien zum Beispiel im Herbst 2012 eigens zu einer Konzert- und Probenreise ins schwedische Gävle gereist, um dort zusammen mit der Big Band und der Jazz- und Pop-Abteilung des Gymnasiums Vasaskolan Musikstücke zu erarbeiten. Neben diesen Schulen nahmen zudem der Chor der Kunsthumaniora aus Antwerpen und das Sinfonieorchester der Ryszard-Bukowski-Musikschule aus Breslau an diesem zukunftsweisenden Projekt teil und konnten zum Abschluss ein rauschendes Konzert bieten. Dessen Höhepunkt und Herzstück war die von Prof. Minkenberg eigens für das Comenius-Projekt geschriebene „Europäische Suite“, die mit allen Ensembles gemeinsam uraufgeführt wurde. Darüber hinaus standen neben klassischen Stücken von Beethoven, Brahms oder Orff auch Highlights des Pop- und Jazz-Repertoires auf dem Programm. Durchziehendes Thema der Europäischen Suite sind Werte wie Frieden, Freude, Freundschaft und Hoffnung, deren vier Sätze damit eindrucksvoll die Grundpfeiler des vereinigten Europas widerspiegeln und darüber hinaus auch die musikalischen Besonderheiten und Eigenarten der vier Länder in einem Werk vereinen sollen. „Das Medium Musik ist in besonderer Weise geeignet, einer solchen Zielsetzung zu entsprechen, da es weitestgehend auf Sprachkenntnisse verzichtet“, resümiert der Professor und Komponist, „und diese tiefe Wirksamkeit der Musik im Sinne einer völkerverständigenden Kraft haben in den letzten zwei Jahren alle an dem Projekt Beteiligten erleben können“.
Zum Ende des Konzertes gab es stehende Ovationen und Prof. Minkenberg dirigierte als Zugabe den zweiten Teil seiner Suite noch einmal selbst. Fazit: Mit Hilfe dieses erfolgreichen Musikprojektes konnten die Schülerinnen und Schüler die Vielfalt Europas erleben und aus eigener Erfahrung lernen, dass das europäische Erbe weit mehr ist als eine reine Wirtschaftsgemeinschaft.