Architektur-Studierende erhalten Auszeichnung für ein multifunktionales Kulturzentrum in Südafrika
Das Thema Nachhaltigkeit stellt in der Ausbildung angehender Architekten einen immer wichtigeren Aspekt dar und eine besondere Rolle in der Lehre spielt hierbei auch die internationale Zusammenarbeit. Um die deutschen Architekturfakultäten wirkungsvoll im länderübergreifenden Austausch zu unterstützen, lobte die Essener Sto-Stiftung (www.sto-stiftung.de), deren Zweck eine Förderung des Bewusstseins für die umwelt- und menschengerechte Gestaltung des Lebensraums ist, zu Jahresbeginn 2013 zum dritten Mal ihren Wettbewerb zu Nachhaltigkeit und energetisch sinnvollen Bauweisen aus. Prämiert werden die vier innovativsten Konzepte international ausgerichteter Architektur-Lehrveranstaltungen, die sich mit Themen wie Ressourcenschonung, regionaler Baukultur oder Stadtbild und Energie auseinandersetzen.
Auch die Peter Behrens School of Architecture, der Fachbereich Architektur der FH D, beteiligte sich innerhalb einer kooperativen und internationalen Studierendengruppe an diesem Wettbewerb. Zusammen mit Studierenden der RWTH Aachen und dem Georgia Institute of Technology in Atlanta, Georgia/USA sowie in Kooperation mit der Architekturfachzeitschrift AIT entwarfen sie ein Konzept für ein Kinder- und Jugendtheater in der südafrikanischen Township Langa/Kapstadt. Mit diesem engagierten Projekt konnten sie die Juroren der Stiftung überzeugen: Unter den mehr als 40 eingereichten Entwürfen erhielt die Gruppe Mitte Mai 2013 einen der vier gleichwertigen, mit jeweils 10.000 Euro dotierten Preise, die nun als hilfreicher Grundstock für die Realisierung genutzt werden können.
Guga S’Thebe ist ein Kulturzentrum, das nach Ende der Apartheid in den 1990er Jahren in Langa, der ältesten Township Kapstadts, entstand. Es zieht gleichermaßen anwohnende Kinder, Jugendliche und Künstler wie internationale Touristen an. „Für die Bewohner Langas ist Guga S’Thebe eine einzigartige Chance, Kunst und Kultur sowie einen internationalen Dialog zu erfahren“, erläutert die seitens der FH D betreuende Dozentin, Prof. Judith Reitz, die Bedeutung dieses Projektes: „Im Laufe der Jahre hat sich die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die von lokalen Lehrern und Künstlern unterrichtet werden, zu einem Schwerpunkt des Kulturzentrums entwickelt. Daher wird nun dringend ein multifunktionaler Raum für die zahlreichen Tanz-, Musik- und Theateraktivitäten benötigt“, so die Professorin für Innenarchitekturentwurf und Grundlagen des Entwerfens. Auch mit Blick auf die Wahl Kapstadts zur Welt-Kulturhauptstadt im Jahr 2014 sei das Ziel, den im Sommer 2013 beginnenden Bauprozess gemeinsam mit internationalen Studierenden, lokalen Künstlern und der Einwohnerschaft Langas zu einem Teil des Events zu machen. Auf diese Weise soll durch Partizipation, soziale Integration und die Implementierung von wiederverwerteten Materialien ein innovatives Gebäude erzeugt werden.
Weitere Informationen zu dem Projekt finden Interessierte unter dem folgenden Link:
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