Fachhochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences
 
 
 

10. Januar 2013

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„Gestern wird schön“ – Design-Studierende entwickeln gestalterische Lösungen für Menschen mit Demenz

In Zusammenarbeit mit der Graf-Recke-Stiftung haben Studierende des Fachbereichs Design im Wintersemester 2012/2013 neue gestalterische Ansätze für das Seniorenzentrum „Zum Königshof“ in Düsseldorf-Unterrath entwickelt. Unter der Kursleitung von Professor Ton van der Laaken erarbeiteten die Studierenden Gestaltungskonzepte, die die Wahrnehmung, die Orientierung und das Wohlbefinden der an Demenz erkrankten Senioren achten und fördern sollen. Die Ergebnisse dieser Arbeiten wurden im Januar 2013 in einer öffentlichen Ausstellung in der Johanneskirche präsentiert. Die Studenten Marian Fitz und Piotr Zapasnik etwa haben mit einfachen Mitteln ein Orientierungssystem für Demenzkranke entworfen: Aus Tafeln und Wandfarben entwickelten sie Interaktionsflächen, die die Demenzkranken mit Kreide oder Magnetsymbolen selbst mitgestalten können – auf diese Weise wird beispielsweise das Wiedererkennen des eigenen Zimmers erleichtert. „Die Interaktionsflächen haben einen Mehrwert, können auch zum Spiel und zur therapeutischen Arbeit genutzt werden, erläutert Marian Fitz weitere Nutzungsmöglichkeiten.

Seine Kommilitoninnen Monique Dumrese und Lia Hörner wiederum haben unter dem Titel „Unser Unterrath“ ein „Selbstmach-Heimatmuseum“ entworfen. „Wir halten uns mit unserem Projekt an das Langzeitgedächtnis“, erklärt Lia Hörner, „denn das funktioniert bei Demenzkranken noch gut“. Die Bewohner/innen des Seniorenzentrums und deren Besucher sollen hierbei Erinnerungsstücke an den Stadtteil sammeln und nach Themen wie Familie oder Beruf geordnet in eine an einer Mitmach-Wand befestigte Box werfen. So kommen im Laufe der Zeit immer neue Geschichten dazu, in denen die Demenzkranken stöbern und somit ihr Gedächtnis trainieren können. Gleichzeitig soll dies ein Ort der Begegnung für Bewohner und Gäste werden. Auch der Kursleiter Prof. van der Laaken ist von den Entwürfen seiner Studierenden überzeugt: „Das Schwierigste an der Aufgabe war, nicht nur gute Ideen zu haben, sondern Ideen zu entwickeln, die umsetzbar sind“. Hierzu waren im Vorfeld nicht zuletzt viele Gespräche mit Fachleuten, Psychotherapeuten, Pflegern und Experten notwendig.


Prof. Ton van der Laaken präsentierte die Entwürfe für das Seniorenzentrum „Zum Königshof“ mit seinen Studierenden am 9. Januar 2013 in der Johanneskirche. Foto: Jörg Reich

FH Düsseldorf
18.12.2014 - 09:54

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