Fachhochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences
 
 
 

11. Juli 2013

<< zurück zur Übersicht

Architektur: Frische Ideen und überzeugende Konzepte – Ein Rundgang durch die Ausstellung der Abschlussarbeiten

122 Absolventinnen und Absolventen haben im Sommersemester 2013 ihr Studium an der Peter Behrens School of Architecture (PBSA), dem Fachbereich Architektur der FH D, mit ihrer Bachelor- oder Masterarbeit abgeschlossen. Zur traditionellen Abschlussausstellung am Ende des Semesters laden sie nun vom 11. bis 13. Juli alle Interessierten in ihre Werkstätten ein, um Einblicke in ihre kreativen Projekte zu gewähren. Dabei überzeugen sie mit frischen Ideen und gut überlegten Konzepten.

Von der Kraftzentrale zur Event-Location
Einige von ihnen haben sich dabei einer Umgestaltung der ehemaligen Kraftzentrale der Düsseldorfer Waggonfabrik Duewag im Stadtteil Lierenfeld gewidmet. Der seit zehn Jahren leerstehende Industriebau vom Beginn des 20. Jahrhunderts befindet sich in unmittelbarer Nähe zu einer ebenfalls in einer früheren Werkshalle untergebrachten Gastronomieeinrichtung. Diese hat die alte Zentrale erworben und beabsichtigt nun eine Nutzung als Event-Location. Prof. Robert Niess hatte die Aufgabe gestellt und die Besucher dürfen gespannt sein auf die gestalterischen Ideen, mit denen die Düsseldorfer Architektur-Studierenden dem Gebäude ein neues Leben einhauchen wollen. Alina Uhlenbrock überzeugte dabei mit ihrer additiven Vorgehensweise. Sie hat die zwei unterschiedlichen Hallentypen durch einen Bereich für Personal- und Umkleideräume sowie Toiletteneinheiten ergänzt und zugleich miteinander verbunden. „So können in beiden Hallen komplett verschiedene Events unabhängig voneinander stattfinden“, erklärt sie. Interessiert zeigte sich auch Eigentümer Joachim Mitze, der das Projekt der Nachwuchs-Architekten begleitet hat. Er schaute sich während der Abschlussausstellung alle Entwürfe einzeln an.

Küchenplanung und Must-haves für die Haute Cuisine inklusive im früheren Umspannwerk
Interessante Anstöße versprechen auch die Entwürfe, mit denen sich die Absolventinnen und Absolventen Gedanken über die Neunutzung des früheren Umspannwerks Rethelstraße gemacht haben: Auch dieses technische Bauwerk aus den 1960er Jahren ist seit einigen Jahren nicht mehr in Betrieb und kann somit einer neuen Bestimmung entgegen sehen. „Die Aufgabe für die Studierenden bestand darin, ein funktionelles Nutzungskonzept für das aus zwei Beton-Ziegelkonstruktionen bestehende Umspannwerk zu entwickeln“, erklärt Prof. Dierk van den Hoevel. Konkret geht es hier auch um das Thema Bauen im Bestand. Dabei gilt es, neue Nutzungskonzepte zu entwickeln, die zugleich auch wirtschaftlich sind. Und die hierzu entstandenen Ideen reichen von Showrooms für Mode- und Lifestyle-Marken über eine Designlounge bis hin zu einer Nutzung als Energie-Beratungszentrum für die Stadtwerke. Eine gelungene Idee präsentierte Christian Hörmann. Er hat ein lifestyliges Zentrum rund ums Kochen entworfen – ein Planungsbüro, das Arbeitsräume und Platz für 19 Mitarbeiter bietet inklusive. „Hier kann der Kunde sich beraten lassen und zugleich in den Showrooms Einblicke in eine mögliche Umsetzung oder weitere Ideen und Beratung erhalten“, erläutert der frischgebackene Absolvent seine herausragende Arbeit. Dazu gibt es einen Koch-Shop, in dem sich die interessierte Gourmet-Kundschaft noch das ein oder andere Must-have für die Haute-Cuisine oder das perfekte Dinner kaufen kann.
Einen anderen Ansatz wählte Miriam Metje. Die Absolventin entwickelte aus den Gebäuden ein „Coworking und Café“. Getreu dem amerikanischen Konzept des „Coworkings“, das heißt, dass sich einzelne Personen oder Start up-Unternehmer einen Arbeitsplatz mieten können, hat sie verschiedene Büroräume und -flächen geschaffen. Dazu gibt es ein Cafè mit einer verglasten Außenwand. „Das ist zugleich auch eine Schnittstelle zur Außenwelt“, sagt Metje. „So können Ideen fließen und es kann überall ein lebendiger Austausch stattfinden. Menschen können sich treffen und im Büro oder im Café in Kontakt treten.“

Ein Paradies für Leistungs-, Freizeit- und auch „Nicht-Sportler“
Freizeitmäßig-entspannter geht es schließlich im Aufgabenfeld „Sportpark D“ zu. Hier haben sich die Nachwuchs-Architekten mit einer Umgestaltung der verschiedenen Sportanlagen am Flinger Broich beschäftigt, die Synergien zwischen den bestehenden Fußballplätzen schaffen und gleichzeitig eine Ausweitung des Sportangebotes erzielen sollen, das sowohl für Leistungs- als auch Freizeitsportler und „Nicht-Sportler“ attraktiv ist. Eine der besten Arbeiten, eine satte 1,0, zeigt Jewgenij Senin. Der 29-jährige Master-Absolvent bei Prof. Jochen Schuster hat den „Sportpark“ zu einem harmonischen Gefüge zusammengesetzt und somit auch die ökonomischen und ökologischen Werte optimiert. „Ich habe in das Gebäude die Sporthallen, Umkleidebereiche und das Allwetterbad integriert“, sagt er. Hinzu kommt, dass er durch die Konzentration mehr Platz für die Anwohner geschaffen hat. Auch seine Fassadengestaltung ist ein Hingucker, die zugleich mit dem Umfeld kommuniziert – etwa mit der Höhe der nahegelegenen Stadtwerke Düsseldorf.

Ein Novum innerhalb der Abschlussarbeiten war die Möglichkeit, sich erstmals auch selbst Themen zu wählen. „Das erfordert sicherlich eine größere Vorlauf- und Vorbereitungszeit“, weiß Prodekan Prof. Robert Niess, „aber auch hier sind tolle Arbeiten entstanden“, lobt er. Zum Beispiel zum Thema „Energie findet Stadt“. Eine vom Ansatz her eher theoretische Arbeit, die sich mit der Frage auseinandersetzt, wie man eine Stadt energetisch entwickeln kann.


Alina Uhlenbrock hat sich der Umgestaltung der ehemaligen Kraftzentrale der Düsseldorfer Waggonfabrik Duewag im Stadtteil Lierenfeld gewidmet.



Christian Hörmann hat ein lifestyliges Zentrum rund ums Kochen entworfen – und dabei auch die kleinen Accessoires für das gelungene Dinner nicht vergessen.



Jewgenij Senin hat die Sportanlagen am Flinger Broich zu einem harmonisch-konzentrierten Ganzen zusammengesetzt. Fotos (3): Jörg Reich

FH Düsseldorf
18.12.2014 - 09:54

Suche >>
Impressum >>

Anmelden >>