„Einmal bitte Führerschein und Fahrzeugpapiere“ – Besucherinnen-Rekord beim Girls’Day 2013
„Das war klasse! Es hat geknallt und gefunkelt. Es ist ganz anders als in der Schule, wo der Chemieunterricht nur theoretisch ist. Und dabei haben wir bei dem Versuch praktisch zugleich auch die theoretischen Hintergründe erfahren – aber auf so spannende Weise“, berichtet Lea Jordan vom Kopernikus-Gymnasium in Ratingen-Lintorf. Nicht nur die 14-Jährige, auch ihre Mitschülerin waren von der Vorgehensweise von Dipl.-Ing. Volker Leven, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik begeistert, mit der er in die chemischen „Geheimnisse der Naturwissenschaften“ einführte: „Das war einfach unglaublich spannend zu sehen, wie Kakao explodieren kann und warum“, lautete der Tenor unisono.
Innerhalb des diesjährigen „Girls‘ Day“ am 25. April kamen viele Schülerinnen aus dem Staunen kaum heraus. Auch im Labor für Akustik und Strömungstechnik herrschte eine wissbegierige Stimmung. „Einmal Führerschein und Fahrzeugpapiere“, munterte Christopher Antes, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Medien, jeweils ein Duo auf, bevor die virtuelle Reise im gefühlten Tessa Rossa losging. Mit dem Simulationsfahrzeug wird nach dem Sound geforscht, dem Automobilhersteller in Anlehnung an die Kundenwünsche gerecht werden wollen. So können die Forscher an der FH D zum Beispiel auch einen Klang entwickeln, der typisch für ein Elektroauto, nämlich ruhig und leise ist. Interessiert stellten die Mädchen viele Fragen und warteten gespannt jede Antwort von der wissenschaftlichen Hilfskraft Joachim Büchel ab. „Das ist einfach großartig“, erzählt Mara Petri vom Julius-Stursberg-Gymnasium in Neukirchen-Vluyn. „Darüber möchte ich so gerne noch mehr erfahren. Und ich bin in Mathe und Musik gut. Das macht mir einen Riesenspaß. Deshalb würde ich hier gerne ein Praktikum im Bereich Tontechnik machen.“ Ein erfüllbarer Wunsch, dem sich ihre Klassenkameradin prompt anschloss. Und die beiden waren nicht die einzigen Schülerinnen, die sich begeistert von dem umfangreichen Programm zeigten und nun möglicherweise mit dem Gedanken an ein technisches Studium spielen.
Während des 13. bundesweiten „Girls’ Day – Mädchen-Zukunftstag“ gab es auch an der Fachhochschule noch genügend weitere Einblicke in die Welt der Technik und Naturwissenschaften. Von Abbildungen und Messungen der Körpertemperatur durch eine Wärmebildkamera über Mikroelektronik und Chemie bis hin zur Virtuellen Realität wurden den Schülerinnen die vielseitigen Facetten aller technischen Studiengänge vermittelt. Um junge Mädchen für ein Technik-Studium zu motivieren und die häufig bestehenden Hemmschwellen abzubauen, beteiligen sich die Fachbereiche Elektrotechnik, Maschinenbau und Verfahrenstechnik sowie Medien schon seit Jahren mit einem abwechslungsreichen Programm, und das mit stetig wachsendem Erfolg: „In diesem Jahr zog es 139 Schülerinnen aus Düsseldorf und dem Umland an die FH – ein neuer Besucherinnen-Rekord! Die Anmeldezahlen werden von Jahr zu Jahr erfreulicher“, freut sich die langjährig erfahrene Organisatorin, Dipl.-Ing. Gisela Theveßen. Ein wesentlicher Beitrag hierzu sei die einzigartige Möglichkeit, die unterschiedlichsten Projekte im Stil eines Workshops mit eigenen Händen auszuprobieren.