Tag des offenen Denkmals am 8. September 2013 – Erinnerungs- und Lernort „Alter Schlachthof“ am Campus Derendorf der Fachhochschule Düsseldorf
Öffnung der alten Großviehhalle am Tag des offenen Denkmals – Präsentation Sonderausstellung
Die Fachhochschule Düsseldorf wird im Wintersemester 2014/2015 ihren Neubau am Campus Derendorf beziehen – neben ihren Neubauten wird sie künftig auch das denkmalgeschützte Gebäude der früheren Großviehhalle auf dem ehemaligen Schlachthofgelände nutzen, in dem neben der Hochschulbibliothek und der Campus IT auch ein Erinnerungs- und Lernort eingerichtet werden soll. Von diesem Gebäude aus wurden ab dem 27. Oktober 1941 mehr als 6000 jüdische Männer, Frauen und Kinder aus Düsseldorf und dem Umland in die Ghettos und Vernichtungslager in Osteuropa deportiert.
Im geplanten Erinnerungs- und Lernort sollen anhand von Fotos, audiovisuellen Medien, Dokumenten, Quellen und Zeitzeugenberichten die damaligen Geschehnisse, die Erlebnisse und Erfahrungen einzelner Menschen, die Vorgeschichte und die Organisation der Deportationen verdeutlicht werden. Innerhalb eines nachhaltigen Informations- und Bildungskonzeptes werden zudem aktuelle Formen von Ausgrenzung und Diskriminierung, von Rassismus und Rechtsextremismus zum Beispiel in Workshops mit Jugendlichen oder auch Studierenden, bei Tagungen oder Vortragsreihen thematisiert. „Der FH-Standort Derendorf wird damit nach seiner Inbetriebnahme nicht nur ein moderner Ort des Lernens für die Zukunft, sondern auch des Erinnerns an die Geschehnisse während der NS-Zeit sein“, betont der Vorsitzende des Hochschulrates, Dr. Hans-Jürgen Forst.
In Hinblick auf die Finanzierung der Einrichtung ergänzt die Präsidentin der Hochschule, Prof. Dr. Brigitte Grass: „Die Fachhochschule ist sich der Bedeutung dieses historischen Ortes sehr bewusst und unternimmt größte Anstrengungen, um das anspruchsvolle Projekt zu realisieren. Hierfür benötigt sie allerdings auch noch Unterstützung in Form von Spenden.“ Auch der Präsidiumsbeauftragte für den Erinnerungs- und Lernort, Dr. Joachim Schröder, erläutert die Wichtigkeit einer angemessenen und nachhaltigen Würdigung der Opfer des NS-Regimes: „Der Erinnerungs- und Lernort „Alter Schlachthof“ wird eine große Lücke in der Erinnerungslandschaft der Landeshauptstadt schließen. Nach Jahrzehnten wird dieser bedeutende historische Ort endlich für alle zugänglich.“
Um der interessierten Öffentlichkeit bereits jetzt Einblicke in die geplanten Maßnahmen und gleichzeitig die Möglichkeit einer Besichtigung des Baustellengeländes zu geben, wird der künftige Lern- und Erinnerungsort am diesjährigen Tag des offenen Denkmals seine Pforten öffnen. Am Sonntag, 8. September, zwischen 13 bis 17 Uhr werden die Räumlichkeiten an der Münsterstraße in Düsseldorf allen Interessierten offenstehen (Zugang: Rather Str. 23). Der Hochschulratsvorsitzende, die Präsidentin und der Präsidiumsbeauftragte sowie weitere Vertreterinnen und Vertreter der FH D werden anwesend sein und über das Projekt informieren. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Präsentation einer Sonderausstellung, die in Zusammenarbeit mit Studierenden der Fachhochschule entstanden ist. Sie wird erstmals und einmalig gezeigt und einen Einblick in das Projekt sowie in die „Werkstatt“ des Erinnerungs- und Lernortes „Alter Schlachthof“ geben. Daneben werden stündlich Führungen durch die Ausstellung sowie eine Filmvorführung angeboten. Der Eintritt ist frei.
Link zur Seite des kompletten Programms am Tag des offenen Denkmals in Düsseldorf:
http://www.duesseldorf.de/denkmalschutz/tag2013.shtml [www] >>