Der Stil von Eloise – Düsseldorfer Studierende entwickeln Kreativkonzepte für eine neue Fashion-Marke
Die Gestaltung von Handels- und Verkaufsflächen galt früher nicht unbedingt als die wesentlichste Aufgabe der Innenarchitektur. Das hat sich geändert: Vor allem in der Modebranche legen nicht nur die großen Marken, sondern auch verstärkt der Mittelstand Wert auf eine zeitgemäße und attraktive Präsentation ihrer Kollektionen, die das Einkaufen zu einem ganzheitlichen Erlebnis machen. Im Wintersemester 2012/2013 beschäftigte sich daher eine Gruppe von Master-Studierenden im Lehrgebiet Innenarchitektur unter der Leitung von Prof. Dierk van den Hövel mit der Gestaltung eines fiktiven Retail-Konzeptes anhand eines tatsächlichen Bauprojektes am Kö-Bogen. Die Aufgabe beinhaltete dabei nicht nur das komplette Interior Design eines vorgegebenen Verkaufsraums, sondern darüber hinaus auch Grafik-Design, Werbekonzepte und Merchandising. Professionelle Unterstützung erhielten die Studierenden dabei durch das Düsseldorfer Architektur- und Designbüro Schwitzke & Partner. Dieses Büro hat in der Vergangenheit bereits mit Marken wie Esprit, Douglas oder Nivea zusammengearbeitet und für diese Retail-Design-Konzepte entworfen.
Der Höhepunkt für die Studierenden fand zu Beginn des Sommersemesters 2013 mit einer Preisverleihung für die gelungensten Store-Konzepte statt: Am 19. März 2013 wurden die drei besten Entwürfe von den Agenturgründern Karl und Klaus Schwitzke persönlich ausgezeichnet. „Wir wollten durch diese Kooperation aktiv den Einzelhandel und den Bereich des Markendesigns bewerben und bei den Studierenden die Motivation für dieses interessante Arbeitsfeld wecken“, resümiert Klaus Schwitzke die Beweggründe für den Wunsch nach einer Kooperation mit der FH Düsseldorf. Und die Profis waren ausgesprochen angetan von den Entwürfen der Studierenden.
Das Thema, an dem die Konzepte erarbeitet werden mussten, war durch den Namen einer jungen Frau vorgegeben: Eloise – eine lebensfrohe und trendbewusste Dame, die aus dem französischen Marseille stammt. Auf Grund dieser Vorgabe entwickelten die Studierenden unterschiedliche, aber allesamt in sich stimmige Markenkonzepte: „Wir mussten uns natürlich erst einmal in den Charakter von Eloise einstimmen, ihr sozusagen ein Gesicht geben“, resümiert etwa Inna Wilhelm, „Was macht sie aus, was hat sie für einen Stil, denn all das waren wichtige Fragen für die Ausrichtung der Marke“. Zusammen mit ihrer Kommilitonin Evelyn Aniol hat sie ein Store-Konzept entwickelt, dass sich aus Do-it-yourself-Elementen in einem harmonischen Zusammenspiel warmer Farben und gelebter Materialien zusammensetzt. Hierfür erhielten die Studentinnen den mit 500 Euro dotierten dritten Preis. Im Kontrast dazu präsentiert sich der Entwurf von Veronika Malek und Jacqueline Caporale als elegant-minimalistische urbane Verkaufsfläche, deren Charakter durch Strukturputz, patiniertem Stahl, Wandflutern und einer skulpturalen Treppe betont wird. Dieser zweite Platz wurde mit 1000 Euro ausgezeichnet. Den ersten Preis und 1500 Euro erhielten schließlich Melanie Höller, Marlen Hönge und Elina Hasanschin für eine bis ins kleinste Detail liebevoll durchgestaltete Verkaufsfläche, in der der industriell anmutende Raum mit geschwungenen Stahlgerüsten, sogenannten „Cocoons“ als Aufhängern für die Kleidungsstücke kontrastieren. Der besondere Lifestyle-Aspekt wird durch scheinbar gedankenlos verteilte Accessoires, Leuchten, Möbeln und weitere Kleinigkeiten erweckt, wodurch der gesamte Raum kleinteiliger und gemütlicher wirkt.