Herausforderungen, Strategien und Maßnahmen der Hochschulkommunikation am Beispiel der Fachhochschule Düsseldorf – Öffentlicher Vortrag am Fachbereich Wirtschaft beleuchtete Grundlagen der Hochschul-PR
Verstärkte Konkurrenz um Drittmittel und Forschungskooperationen, steigende Studierendenzahlen durch G8 und Wegfall der Wehrpflicht, Modernisierungsmaßnahmen an Gebäuden und Laborausstattungen und nicht zuletzt die ewige Frage nach der Finanzierung: Hochschulen müssen sich in der heutigen Zeit ebenso wachsenden wie wandelnden Herausforderungen stellen, um als attraktive Orte für Studium und Forschung bei einer Reihe unterschiedlicher Interessensgruppen mit verschiedenen – und teils divergierenden – Ansprüchen wahrgenommen zu werden und sich in einem zunehmend diversifizierten Hochschul-„Markt“ behaupten zu können.
Welche Strategien hierzu notwendig sind, beleuchtete am 3. Dezember 2013 die Leiterin des Dezernates Kommunikation und Marketing, Simone Fischer M.A., in einem öffentlichen Vortrag innerhalb der Lehrveranstaltung „Unternehmenskommunikation“ am Master-Studiengang „Kommunikations-, Multimedia- und Marktmanagement“ am Fachbereich Wirtschaft unter der Leitung von Prof. Dr. Regine Kalka. Behandelt wurden dabei sowohl allgemeine Aspekte dieses Themenkomplexes als auch am konkreten Beispiel der Fachhochschule Düsseldorf Lösungsmaßnahmen aus der Perspektive einer praxisorientierten Hochschule. Deutlich wurde dabei vor allem, dass einer der wesentlichsten Unterschiede zwischen der Hochschulkommunikation als Marketingmaßnahme einer öffentlichen Einrichtung im Vergleich zu derjenigen eines privatwirtschaftlichen Unternehmens zunächst in der Pluralität der Zielgruppen besteht, die von Schülerinnen und Schülern als potenziellen „Kunden“ (und, vor dem Hintergrund jüngerer Studierender auch verstärkt deren Eltern) über möglichen Forschungs- und Kooperationspartnern sowie der Presse und weiteren Multiplikatoren auch eine breite, an wissenschaftlichen Fragestellungen interessierte Öffentlichkeit umfasst. Neben diesen externen Zielgruppen müssen allerdings auch die hochschulinternen Adressatenkreise und deren Bedürfnisse mit bedacht werden: Neben Studierenden, Professor/innen und wissenschaftlichen sowie nicht-wissenschaftlichen Beschäftigten stellen hier insbesondere die Ehemaligen eine interessante und zumindest in Deutschland noch relativ neue Zielgruppe dar, da sie als Schnittstelle zwischen den internen und den externen Gruppen gelten können, die im beruflichen und öffentlichen Leben als inoffizielle „Werbeträger“ einer Hochschule fungieren und gleichzeitig potenzielle Arbeitgeber für Absolventen wie Kooperationspartner für Wissenschaftler sind. „Für all diese Interessenkreise gilt es, individuelle Bedarfsanalysen und zielgruppenorientierte Maßnahmen zu entwickeln“, so die Dezernentin. Hierzu gehöre etwa eine punktgenaue und maßgeschneiderte Darstellung oft komplexer wissenschaftlicher Themen für die Vertreterinnen und Vertreter der Presse, umgekehrt aber auch eine Sensibilisierung der Professorinnen und Professoren für die Bedürfnisse und der unterschiedliche Aufbau von journalistischen Texten und wissenschaftlichen Werken. „Auch Studierende können und müssen in diese Maßnahmen einbezogen werden“, ist sich die FH-Pressesprecherin sicher: „Gerade an FHs bieten sich durch eine Vielzahl von Praxisprojekten vielfältige Kommunikationsmöglichkeiten, die wiederum die Identifikation mit der Hochschule steigern können“.
Nach dieser allgemeinen Zielgruppenanalyse wurden die vielfältigen Themenbereiche und Strategien, die das Berufsbild im Bereich Hochschulkommunikation ausmachen, genauer erläutert – darunter die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Erstellung und Vermittlung von Nachrichten, Publikationen, Webredaktion sowie die Organisation von zentralen Veranstaltungen ebenso wie die interne Kommunikation. Hier wurde wie in der folgenden Frage- und Diskussionsrunde deutlich, dass den meisten Studierenden diese facettenreichen Aufgabefelder noch gar nicht in allen Einzelaspekten bekannt waren. Aber vielleicht hat sich ja für den einen oder die andere gerade hierdurch ein mögliches spannendes künftiges Tätigkeitsfeld eröffnet – denn im „Kampf um die besten Köpfe“ wird eine professionelle und engagierte Hochschulkommunikation auch künftig von steigender Bedeutung bleiben.