Von der Theorie in die Praxis: Unternehmensplanspiel im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen
Eine gelungene Verbindung zwischen Theorie und praktischer Anwendung wurde zum Ende des Wintersemesters 2013/2014 erstmalig erfolgreich abgeschlossen: In der Lehrveranstaltung „Unternehmensplanspiel“ im Bachelor-Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen unter der Leitung von Prof. Dr. Kati Schmengler und Prof. Dr. Jörg Niemann sollten die Studierenden in Gruppenarbeit eine Geschäftsidee entwickeln und dafür einen Businessplan ausarbeiten. Diese Veranstaltung wird nicht in der klassischen Form des Frontalunterrichtes durchgeführt, sondern in Gruppenarbeiten, in denen die Studierenden ihre Vorgehensweise und die Arbeitsinhalte zur Erreichung der vorgegebenen Zielstellung selbstständig festlegen. Die Dozenten übernehmen in dieser sogenannten aktivierenden Lehrmethode eine eher beratende Funktion und coachen die Gruppen.
Ziel des Kurses ist die Befähigung der Studierenden zum selbstständigen Arbeiten in Teams und neben den technischen Aspekten insbesondere das Bewusstsein für die betriebswirtschaftlichen Aspekte einer Unternehmung zu schärfen. „Das Verständnis für die enge Verzahnung dieser beiden Sichten ist gerade für unsere angehenden Wirtschaftsingenieure für das spätere Berufsleben von essentieller Bedeutung“, so Prof. Niemann. Neben der Produktentwicklung muss daher auch eine Geschäftsplanung für einen Zeitraum von drei Jahren dargelegt werden. Die Wirtschaftlichkeit des Unterfangens muss mit entsprechenden Absatz-, Marketing- und Finanzplänen untermauert werden. Hierzu müssen die Studierenden umfangreiche Analysen über Marktpotenziale und Absatzchancen für ihre Geschäftsidee recherchieren, Umfragen durchführen oder sogar mit potenziellen Geschäftspartnern in Kontakt treten. Dieses wirklichkeitsnahe Lernprinzip fand auch bei den Studierenden große Resonanz: „Die Verbindung zwischen Technik und Wirtschaft in der Praxis kennenzulernen ist eine gute Erfahrung für das spätere Berufsleben“, resümiert etwa der Student Onur Bulut.
Im Rahmen des Kurses hat die Gruppe „Simple Media Soulution“ einen Geschäftsplan für den Bau und den Vertrieb einer Mediabox entwickelt, mit der sich verschiedene Medien (unter anderen Film, Foto, Musik, Apps) über ein elektronisches Gerät auf dem häuslichen Fernseher als Zentrale zusammenführen lassen. Die Geschäftsidee der Gruppe wurde von der Öffentlichkeit bereits bei verschiedenen Präsentationen, etwa am Tag der offenen Tür der Hochschule, mit großem Interesse wahrgenommen, freut sich auch der Student Marc Hütter: „Es war schön zu sehen, wie viel Interesse für unser Produkt und auch für das dahinter stehende Unternehmensplanspiel vorhanden ist“ – und mittlerweile haben sogar auch schon erste Industriepartner Interesse an dem Produkt bekundet.