Fachhochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences
 
 
 

14. Juli 2014

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Werkschau 2014 – Ausstellung der Abschlussarbeiten am Fachbereich Design

Ein Höhepunkt im jährlichen Kulturkalender der Landeshauptstadt: Zum Ende des Sommersemesters 2014 öffnete der Fachbereich Design traditionell für drei Tage seine Pforten und erlaubte Blicke hinter die Kulissen der aktuellen Gestalter-Szene. Vom 10. bis 12. Juli 2014 präsentierten die frischgebackenen Absolventinnen und Absolventen ihre vielversprechenden Abschlussarbeiten. Drei der insgesamt 59 Nachwuchs-Designerinnen und -Designer haben sich dabei auf das Schmuck- und Produktdesign spezialisiert. Im Bereich Kommunikations¬design entstanden 49 Abschlussarbeiten, weitere sieben im Master-Studiengang „Exhibition Design“. Die Präsentationen boten einen umfassenden Überblick über sämtliche künstlerischen Darstellungsformen in einer breiten Themenpalette: Das Angebot reichte von ausgefallenen Schmuckstücken über die Konzeption von Lifestyle-Magazinen, Büchern, Kurzfilmen, Ausstellungs- und Messeständen bis hin zu Image- und Kommunikationskampagnen.

Roots – Mobile Suppenküche
Hans Berlin und Matthias Ross etwa haben eine mobile Suppenküche konzipiert und damit tatsächlich schon einen Kundenauftrag aus Berlin erhalten: An einem elegant-puristisch gestalteten Stand können die Gäste zwischen verschiedenen exotischen Suppenvarianten entscheiden, deren Zutaten alle auf Grundlage lokaler Produkte zubereitet wurden und die Küche somit in ihrer Region verwurzeln – daher der Name „Roots“. Das Gesamtkonzept beinhaltete auch die Komplettgestaltung der Verpackungen und spezielle Bonusmarken. Und damit die Kunden auch wissen, wo sie ihre „Soup to go“ am besten verspeisen können, haben die beiden sich etwas Besonderes für die Deckel einfallen lassen: Hier sind Stadtpläne aufgezeichnet, die schöne Plätze oder Parks darstellen.

Zille – Entwicklung einer Biermarke
Wer nach dem Verzehr der Suppen gestärkt ist, darf sich dann auch einmal ein Bier gönnen – und direkt neben dem Roots-Ausstellungsstand warteten schon zwei weitere Jungdesigner, die ebenfalls gastronomische Kreativität bewiesen haben: Tobias Haarhof und Maximilian Frauendorfer haben ein Gestaltungskonzept für die Einführung einer neuen Biermarke in Berlin entwickelt. Das „Zille“-Bier wird mit grellem orangefarbenem Logo und dunklen Flaschen im Retro-Look sicher für Wiedererkennungswerte in den Berliner Szenekneipen sorgen. Und genau diese Künstler-Klientel wollen die beiden auch mit ihrem Namen ansprechen, denn „der Maler Heinrich Zille war schließlich im ‚Milieu‘ zuhause. Und das Orange steht für unsere Interpretation eines modernen Milieus“, erklärt Tobias Haarhof.

Demenz – Ein Krankenhausflur für kognitiv beeinträchtige Menschen
Mit diesem etwas ernsteren Thema hat sich Frank Hildebrandt beschäftigt. Der Absolvent hat als Zivildienstleistender in einem Seniorenwohnheim gearbeitet und die Beobachtung gemacht, dass man Menschen mit Demenz das Alltagsleben erleichtern kann, indem die Funktionen von verschiedenen Bereichen Niederschlag in der Raumgestaltung finden. Orientierung könne etwa dadurch erreicht werden, indem beispielsweise die Wände vor den Speisesälen wie eine Küche, mit Kacheln und Küchenutensilien, gestaltet sind oder die Eingänge zu den Sanitärbereichen mit weißen Fliesen ausgewiesen sind. „Es ist also ein unbewusstes Orientierungssystem, das das Innere der Räume in den Flur holt und zur eindeutigen Kennzeichnung dieser Räume beiträgt“, erläutert Frank Hildebrandt.

99 – Built to last
Wie sehr gute Gestaltung mit einer qualitativ hochwertigen Funktionalität tatsächlich eine für die Nutzer/innen kaum bewusst wahrgenommene Symbiose eingehen kann, bewies Matthias Hohmann mit seiner Fotodokumentation über ein Kapitel Designgeschichte: Dem Produktdesign der Automarke Saab. „Im Gegensatz zu dem altbekannten Grundsatz, dass die Form der Funktion folgt, vertrete ich eher das „Design-Full-Function“-Prinzip. Form und Funktion sollen gleichberechtigt nebeneinander stehen“, so Matthias Hohmann. Und dies lasse sich prototypisch durch die Automarke veranschaulichen, denn Saab habe schon immer innovative Technik mit einer eigenständigen Ästhetik kombiniert.


Hans Berlin (li.) und Matthias Ross präsentieren ihre mobile Suppenküche „Roots“.



Am künstlerischen Erbe von Heinrich Zille haben sich Tobias Haarhof (li.) und Maximilian Frauendorfer mit ihrer Biermarke orientiert.



Ein Konzept für leichtere Orientierungssysteme in Seniorenwohnheimen stellte Frank Hildebrandt vor.


Form und Funktion in Einklang: Dieses Prinzip veranschaulichte Matthias Hohmann mit seiner Fotodokumentation und einem selbst restaurierten Saab 99. Fotos (4): Michael Kirch

FH Düsseldorf
23.12.2014 - 11:09

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