In fünf Stunden zu Energiekonzept für eine fiktive Stadt – Energie-Exkursion nach Jülich
Erstmals unter der gemeinsamen Leitung von Prof. Dr. Matthias Neef und Prof. Dr. Dieter Oesterwind fand jüngst innerhalb der Vorlesung „Energiewirtschaft und Kraftwerkstechnik“ mit 17 Studierenden des Fachbereichs Maschinenbau und Verfahrenstechnik eine Exkursion nach Jülich statt.
Am ersten Tag stand ein Planspiel im Mittelpunkt. In verschiedenen Gruppen sollten die Studierenden innerhalb von fünf Stunden ein Energiekonzept für eine fiktive Stadt erarbeiten. „Ich war erstaunt, wie schnell sich alle auf ihre Rollen eingelassen haben und wie einfach es war, zugeschriebene Interessen zu vertreten, selbst wenn diese nicht den persönlichen Vorstellungen entsprachen. Außerdem war es eine gute Möglichkeit sich selbst, seine Kommilitonen und die Professoren ungezwungen von einer anderen Seite kennenzulernen“, fasste ein Teilnehmer die Atmosphäre zusammen.
Das Planspiel bot den Vorteil, sich über Stunden intensiv mit einer Sache beschäftigen zu können, was für viele Studenten neu war: „Es war spannend, sich einmal außerhalb der Fachhochschule mit energietechnischen Themen zu befassen. So konnte man sich von den bekannten Konzepten lösen, sich unbefangen auf neue Themen einlassen und in neue Rollen versetzen.“
Noch Abends wurde eifrig über das Planspiel diskutiert, bevor es am zweiten Tag mit den Fahrrädern in das Forschungszentrum Jülich (FZJ) und zu einer Besichtigung des Braunkohle-Tagebaus Hambach (RWE) ging. Das FZJ präsentierte sich als Einrichtung zur Spitzenforschung und als attraktiver Arbeitgeber. Ein ebenso anschaulicher wie polarisierender Vortrag vom Leibniz-Preisträger Prof. Dr. Christoph Buchal zur Energiewende rundete den Besuch ab. Im Tagebau konnten anschließend die faszinierenden Dimensionen der konventionellen Kraftwerkstechnik und die Auswirkungen unseres ungeheuren Energiehungers auf die Jülicher Börde in Augenschein genommen werden.
Möglich wurde die Exkursion durch finanzielle Unterstützung des Fachbereichs und des ZIES. Gezielt sollte mit dem Angebot die Lehr- und Lernerfahrung „Planspiel“ getestet und in einem Kontext außerhalb der Hochschule umgesetzt werden. Neben den beteiligten Professoren haben Sebastian Schramm, Mitarbeiter des Fachbereichs, mit der Vorbereitung des Planspiels und Dr. Hendrik den Ouden, Leiter des ZWeK, mit seinem Coaching maßgeblich zum Erfolg der Exkursion beigetragen.